RUND UM DIE LITERATUR, Philosophie & Religion

Zitat zum Thema Gottvertrauen:

“Kleinmut und Ängstlichkeit hindern einen Menschen oft, das Gute zu tun, zu dem er fähig wäre, wenn er im Vertrauen auf Gottes Hilfe Mut fassen würde”.

Thomas Morus (1478 – 1535), enthauptet, auch Sir Thomas More, englischer Staatskanzler und Humanist, verweigerte den Gehorsamseid gegenüber der Kirchenpolitik Heinrichs VIII. aus Treue zum Papst.

Gedicht:

“Alles wandelt sich. Das Wasser, das Du in den Wein schüttest, kannst Du nicht mehr herausschütteln. Aber neu beginnen kannst Du solange Du am Leben bist.”

Bert Brecht, 1944

Gedicht – Die Freunde von Wilhelm Busch:

“Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand, Die gingen immer Hand in Hand, Und selbst in einer Herzensfrage Trat ihre Einigkeit zutage. Sie liebten beide Nachbars Käthchen, Ein blondgelocktes, kleines Mädchen. Einst sagte die verschmitzte Dirne: Wer holt mir eine Sommerbirne, Recht saftig, aber nicht zu klein? Hernach soll er der Beste sein. Der Fritz nahm seinen Freund beiseit’ Und sprach: Das machen wir zu zweit; Da drüben wohnt der alte Schramm, Der hat den schönsten Birnenstamm; Du steigst hinauf und schüttelst sacht, ich lese auf und gebe acht. Gesagt, getan. Sie sind am Ziel. Schon als die erste Birne fiel, Macht Fritz damit sich aus dem Staube, Denn eben schlich aus dunkler Laube, In fester Faust ein spanisch Rohr, Der aufmerksame Schramm hervor. Auch Ferdinand sah ihn beizeiten Und tät am Stamm heruntergleiten In Ängstlichkeit und großer Hast; Doch eh er unten Fuß gefasst, Begrüßt ihn Schramm bereits mit Streichen, Als wollt’ er einen Stein erweichen. Der Ferdinand, voll Schmerz und Hitze, Entfloh und suchte seinen Fritze. Wie angewurzelt blieb er steh’n. Ach, hätt’ er es doch nie geseh’n: Die Käthe hat den Fritz geküsst, Worauf sie eine Birne isst. Seit dies geschah, ist Ferdinand Mit Fritz nicht mehr so gut bekannt.”

Wilhelm Busch

Freiheit oder Diktatur? Freiheit oder Kollektivismus?

Um nichts anderes geht es heute in der ganzen Welt! Was wird siegen? Der freie Mensch, der in der Lage ist selbstverantwortlich für sich und für andere zu handeln oder der Mensch, der von Autoritäten her gelenkt und geleitet werden muss?
Warum ist dieses Thema plötzlich so eklatant geworden?
Diktaturen und Tyrannei gegen Freiheit und Selbstbestimmung, das ist ein altes Thema!
Aber darum geht es ja jetzt nicht!
Jetzt geht es darum, wie weit Menschen überhaupt in der Lage sind selbstverantwortlich mit Freiheit umzugehen bzw., wie sehr sie doch letztlich das Bedürfnis haben, durch Mächte gelenkt und geleitet zu werden.
An dem berühmten Milgram-Experiment, in dem Menschen dazu aufgefordert werden, anderen Menschen als Bestrafung für falsche Antworten Stromstöße zu versetzen und sie dabei den Anweisungen einer scheinbar kompetenten Autorität folgen, hat sich nichts geändert! Auch in einem Nachfolgeexperiment aus jüngster Zeit folgten fast 70% der Probanden den Anweisungen, die einem anderen Menschen (vorgetäuscht) schwere Schmerzen zufügten.

Ist der Mensch in seiner großen Gesamtheit vielleicht zur selbstverantwortlichen Freiheit gar nicht in der Lage?
Beantworten Sie sich selbst die Frage:
Sie hätten die Wahl, entweder ein sicheres und versorgtes Leben zu haben, in dem Sie sich allerdings den Anweisungen anderer unterwerfen müssten oder ein freiheitliches Leben, das jedoch mit Versorgungsunsicherheit verbunden ist. Wofür würden Sie sich entscheiden?
Meine Voraussage ist klar:
Die Welt wird sich aufteilen in solche Staaten, in denen die leben, die autoritäre Führung brauchen und auf der anderen Seite wird es Staaten geben, in denen die persönliche selbstverantwortliche Freiheit das höchste Gut ist. Wo möchten Sie denn lieber wohnen? In Russland oder in den USA?
Ein freier Mensch zu sein, heißt noch lange nicht ein Heiliger zu sein. Und ein autoritärer Mensch muss ja auch nicht immer ein schlechter Mensch sein! Auch das gilt es zu bedenken.
Und vielleicht müssen wir uns mehr Gedanken darüber machen, ganz besonders in der Pädagogik, autoritäres Vorgehen möglichst doch zu unterlassen. Vielleicht lag die antiautoritäre Erziehung, die 1968 begann die Welt zu verändern, nicht ganz so falsch!
Nur der freie Mensch kann auch ein guter Mensch sein oder werden. Wobei diese innere Freiheit manchmal- in Not und Gefahr- auch diktatorisches Handeln notwendig macht.

05 / 2022

Putin

Wer sich einmal in den Zustand des narzisstischen Wahns begeben hat, den können Sie nicht mehr mit den Mitteln von Freundlichkeit , Zuwendung und Verständnis aus diesem Zustand befreien!
Der Narzisst kennt „liebevolles vertrauensvolles Miteinander“ kaum oder nicht, so stellt er zwischen sich und andere immer als erstes das „Kampf und Abwehrprogramm“. Aus diesem inneren psychischen Programm kommt er nicht heraus . Dieses Programm bestimmt sein Selbst bis zur wahnhaften Paranoia:“Ich bin von Feinden umgeben!“
Daraus kann ihn niemand befreien!
Es geht nicht!
Nur die Kombination aus großer innerer und äußerer Stärke und Festigkeit sind Möglichkeiten, diesen Menschen zu begegnen.
Sein Selbst ist klein und sein Ich ist wahnhaft aufgeblasen!
Wäre er ein Kind, so würde man ihn umarmen und so lange festhalten, liebevoll festhalten, bis das Kind ruhig wird!
Aber Putin können sie nicht mehr wie ein Kind umarmen!
Und das Wort Kompromiss kennt der Narzisst nicht. Er kennt nur Sieg oder Niederlage.
Er braucht eine Mauer, die er nicht mehr überschreiten kann!
Er wird hinter dieser Mauer wohnen, wird Unheil anrichten, bis das Leben, Krankheiten oder Menschen ihn so beschädigen, dass er seine Macht verliert!

Glauben Sie bitte nicht, dass es irgendeinen anderen Weg gibt!
Am Narzissmus hat sich schon Sigmund Freud die Zähne ausgebissen.
Schillers „Bürgschaft“ ist leider auch nur ein Traum!
Herzlichst
Dr. Matthias Stephan
(Seit 45 Jahren Arzt und Psychotherapeut)

05 / 2022

Worum es Putin geht

Nur um eines: die Machtkonstellationen in der Welt zu Gunsten von Russland zu verschieben. Gleichberechtigt dazustehen mit China und dem Westen, vor allem den USA. Seine Strategie ist: “Ich werde den Westen destabilisieren. Die werden sich zerstreiten, weil ihnen der wirtschaftliche Vorteil letztlich wichtiger ist als der Zusammenhalt.“

Diese Strategie kann aufgehen, denn die wirtschaftlichen Unterschiede in Bezug auf das Einkommen der Menschen in den westlichen Staaten, auch in den europäischen Staaten, sind außerordentlich unterschiedlich. Wo die einen noch wirtschaftliche Nachteile aushalten können, da werden es andere nicht mehr aushalten. Werden dann die wohlhabenden Staaten den ärmeren zur Seite stehen? Werden wir bereit sein einen Teil der hohen Schulden, die zum Beispiel Italien und Griechenland haben, zu übernehmen? Auf wie viel Wohlstand werden wir in Deutschland bereit sein zu verzichten?

Darauf, dass wir hierzu kaum bereit sind, darauf spekuliert Putin!

Durch die Finanzkrise im Jahre 2008 sind wir in Europa in allen Staaten in Bezug auf Neuverschuldung am Limit.
Eine Zinserhöhung der europäischen Zentralbank ist bezüglich der Schuldentilgung für Länder wie Italien und Griechenland nicht mehr zu schultern. Das ist aber notwendig, um die kriegsbedingte Inflation zu bremsen.
Wenn dieser Krieg beendet werden soll, dann liegt die einzige Chance hierfür kurzfristig in einer klugen Politik mit China. China hat ein großes Interesse daran, die wirtschaftlichen Verbindungen zum Westen aufrecht zu erhalten und auszubauen. Das Projekt „Seidenstraße“ kann nur funktionieren, wenn in der Ukraine Frieden herrscht. Die Seidenstraße muss durch die Ukraine gelegt werden.
Russland ist wirtschaftlich gesehen für China ganz unwichtig.
Also ihr lieben Politiker und Diplomaten: Reist nach China, verhandelt mit China, bringt China dazu, sich dafür einzusetzen, dass in der Ukraine ein Friedensabkommen zu Stande kommt. China braucht den Westen mehr als Russland. Putin wird auf China hören müssen! Macht China ein Angebot, zu dem es nicht „Nein“ sagen kann.

Das schreibe ich hier, im Wissen, dass niemand auf mich hören wird. Dazu bin ich zu klein und unwichtig. Aber meine Kinder sollen es später einmal lesen und wissen, wie meine Meinung zu diesem Thema war.

06 / 2022

Social Media

Wut, Angst und Hass sind menschliche Grund -Emotionen.
Wut, Hass und Angst sind umso mehr in Menschen vorhanden, je mehr sie sich in ihrem Leben ohnmächtig fühlten und fühlen!
Die Ursache für die Stärke dieser Emotionen liegt in den eigenen, meist schon kindlichen und jugendlichen Lebenserfahrungen.
Hier spielt insbesondere erlittene Herabwürdigung und Demütigung und die Behinderung von grundlegenden Lebensinteressen eine wesentliche Ursachen.

Diese Ursache können wir nicht dadurch beseitigen, dass wir Plattformen im Internet abstellen oder verbieten.

Wir alle sollten bei jeder Gelegenheit versuchen, denen einen Riegel vorzuschieben, die versuchen, Menschen, die aufgrund ihrer psychischen Konstellationen für Wut, Angst und Hass anfällig sind, für die eigenen Zwecke in bösartiger Weise auszunutzen. .

Um eins kommen wir eben nicht herum:
Es gibt nun einmal gute Menschen und schlechte Menschen. Das können wir nicht abschaffen!
Also: Selbst bemühen, ein einigermaßen guter Mensch zu sein!

Jesus - was ist so bedeutsam an diesem Menschen?

Weil er das ist, was das Innerste des Lebens ist, die Wahrheit, die eben nie bei den Mächtigen, den Grausamen und Angstmachern ist, sondern bei den ganz Kleinen, den Gequälten und den Leidenden. Nicht bei den High-life Spießern und Selbstgefälligen, den Arroganten und Selbstgerechten, den Klugscheißern und Dummschwätzern, den Kleimütigen und Kleingeistigen. Den Imperatoren und Hochgebildeten, sondern bei den Sanftmütigen, den Friedvollen, denen, die geben, denen, die sich trotz aller Not und Pein nicht aus der Macht der Liebe drängen lassen. Bei denen wohnt die Wahrheit des Lebens, auch wenn sie geistlich arm sind.
Und sie wissen,weil sie glauben können und die neue Welt wartet auf sie, eine Welt ohne das Böse, ohne Leid und ohne Angst vor dem Tod.

Gute Menschen, schlechte Menschen - warum werden wir zu Tätern und Opfern?

Ganz einfach! Wir Menschen sind das Ende der Pyramide von fressen und gefressen werden. Dieses Prinzip der Energiegewinnung ist Teil des Seins. Der Mensch hat keinen Fressfeind mehr, aber er ist sein eigener Fressfeind. Solange alle Menschen die Möglichkeit haben, sich entwickeln zu können und sie in ihrer Psyche aufgeräumt und gesund sind, bleibt dieses Prinzip unwirksam.
Wenn sich dies ändert, entsteht eine Gesellschaft von Tätern und Opfern, von Verfolgern und Verfolgten, von Unterdrückern und Unterdrückten, von Herren und Sklaven.

Aus diesem Prinzip ergibt sich für uns Menschen, dass die wesentliche Frage die uns unser ganzes Leben begleitet, diejenige ist, ob wir in diesem Leben gute- oder schlechte Menschen sein wollen.

Haben und nicht haben - warum nehmen die Aggressionen in der Welt so stark zu?

Ganz einfach! Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Weltbevölkerung exponenziell so sehr vermehrt, dass der Kampf um die Versorgung, um das Haben, um die Möglichkeit, sich zu entwickeln, enorm zugenommen hat. Da ist die Gruppe derer, die Angst haben, das, was sie haben bei dieser riesigen Konkurrenz von Menschen zu verlieren, und da ist auf der anderen Seite die große Zahl der Menschen, die davon ausgehen, dass sie an eine gute Lebensentwicklung und an Versorgung („unser täglich Brot gib uns heute“) nicht mehr heran kommen.
In solchen Zuständen sind die einen dafür, dass die anderen bis aufs Blut ausgebeutet werden und die anderen wollen dafür sorgen, dass die, die oben sind von ihrem Tron gestoßen werden.

Wie kommen wir aus dieser schlimmen Situation wieder heraus?
(Siehe die Zukunft der Menschheit)

Schuldzuweisungen - warum wir sie machen.

Ganz einfach! Die Fähigkeit, beziehungsweise die unabdingbare Möglichkeit zum Projizieren ist uns Menschen angeboren. Wir können Positive Projektionen vornehmen, wir können negative Projektionen vornehmen. Negativen Projektionen dominieren dann, wenn wir uns in Gefahr und Not befinden, jedenfalls dies subjektiv so wahrgenommen wird.
Angst ist der Motor der negativen Projektionen. Kam ein Schiff in früheren Jahrhunderten in eine Flaute, die Ladung drohte zu verrotten, die Mannschaft zu verhungern, was tat man dann? Es wurde der „Jonas“ über Bord geworfen. Das schmiedete die anderen zusammen, dass die Schuld an dem schlimmen Zustand durch diesen einen Menschen verursacht war. So konnte zumindestens die Illusion wieder hergestellt werden der Kontrolle über das Geschehen. Und Kontrolle ist eben die wesentliche Möglichkeit, die wir Menschen einsetzen, um Angst zu beseitigen.
Ein unvollkommenes System, aber leider uns Menschen angeboren. Der Ausweg, und dass wir uns nicht so unvollkommen verhalten, besteht darin, dass wir tatsächlich die Kontrolle auch über Zustände bekommen, die belasten, schwierig und komplex sind. Wir Menschen haben die Möglichkeit dazu!

Das Böse verstellt sich

Hitler und seine Gefolgsleute, diese Ausgeburten des Teufels, wussten bei allem, was sie taten, in der Tiefe ihres Gewissens, was gut oder schlecht ist.
So bedurfte der widerwärtige Überfall unseres Nachbarn Polen einer Rechtfertigung, es durfte natürlich kein Überfall sein. Alles wurde so inszeniert, dass es aussehen sollte, als ob polnische Soldaten deutsche Einrichtungen überfallen hätten. „Ab 5:45 Uhr wird zurückgeschossen.“ So sollte es nach außen aussehen.
Und vielleicht noch viel schlimmer, die Vernichtung, der Völkermord, an den jüdischen Menschen in Europa: diese „Endlösung“ wurde total geheim in der “Wannsee – Konferenz” beschlossen. Und die Konzentrationslager wurden geheim gehalten, so dass viele Deutsche davon nur eine Ahnung hatten, aber kein wirkliches Wissen.
Und das, was dann am Ende des Krieges von den Alliierten in diesen Konzentrationslagern aufgedeckt wurde an kaum fassbaren Verbrechen an Kindern, Frauen und Männern, entsetzte die gesamte Welt.

Bis zum heutigen Tage sind wir Deutschen zutiefst betroffen von den Taten dieser Mörderbande, die sich rekrutierte aus Menschen, die ungefähr in der Zeit zwischen 1870 und 1920 geboren wurden. (Auch eine interessante Frage, warum gerade Menschen aus dieser Generation so entsetzliche Verbrechen angerichtet haben.)

Und Putin? Dieser moderne Tyrann, macht er es anders, was Lüge und Verstellung betrifft? Auch er weiß, dass er Schlechtes tut. Der Krieg wird als eine „militärische Spezialoperation“ dargestellt und der Überfall auf die Ukrainer, dieser Krieg, der gegen das Völkerrecht zutiefst verstößt, wird als eine Befreiungsaktion von angeblich unterdrückten und misshandelten russischen Menschen dargestellt.

Das Gewissen ist eben bei uns Menschen zwar keine völlig feststehende innerseelische Institution, aber doch ziemlich zentral für das Sein und Wohlergehen unserer Seele .
Was macht denn der Mensch, dessen Gewissen verdorben und vergiftet ist? Nichts kann er mehr rückgängig machen. Nichts.
Das Leben vergeht wie ein „Windstoß.“ Und dann?

06 / 2022

Rangdenken - Einer muss immer unter mir sein.

Du möchtest gerne ganz oben sein
Dahin geht dein ganzes Streben
Du bist groß, der andere klein
Nur so kannst du gut leben
Das wichtigste ist dir der Rang
Auf welchem Seil gehst du lang?

Und bist du schon ganz unten
Nichts ist dir gelungen
Im Leben nichts als Niederlagen
Wie sollst du das ertragen:
Einer tiefer noch im Rang!
Arm, anders, psychisch krank.

So sind wir Menschen wohl gebaut
So wird das Leben schnell versaut
Wir schauen nicht mehr nach vorn und oben
Sind mit der Hierarchie verwoben
Schaun nach unten auf den Rang
Gehn den falschen Weg entlang.

Irgendwer wird sich schon treten lassen
Einer lässt sich sicher fassen
Irgend so ein „armes Schwein“
Schwach und gestört mag er sein
Hauptsache unter Dir im Rang
Bing bäng bang.

Was ist die Arroganz doch schön
Auf die andren runtersehn
Die gehören nicht zu mir
Was wollen die denn alle hier?
Die sind doch nicht von meinem Rang
So geht des Hochmuts Dumm-Gesang.

Warum nur ist es denn so schwer?
Wo hol ich denn das Gute her?
Doch nicht aus falschem Glanz und Schein
Sondern ganz allein aus meinem SEIN
Dann entsteht von selbst mein Rang
Respekt, viel Liebe, großer Dank.

Lasst uns die guten Wege gehn
Lasst uns mehr nach oben sehn
Dies Leben ist so schnell vorbei
Keine Zeit für Rangelei
Ganz nach oben soll der Liebe Rang
und der Schönheit heller Klang.

Tyrann

Tyrann
Du elender kranker Mann
Du schlägst und schreist und brüllst
Während Du die Welt mit Scheiße füllst
Du bist voll Ärger ,Wut und Hass
Möchtest groß und mächtig sein
Bist nur ein kleines Menschelein
Was soll das alles, was!?

Tyrann
Du kleiner, armer Mann
Wurdest geschlagen und gedrückt
Und wurdest grausam und verrückt
Gedemütigt und klein gemacht
Pathos soll es richten
MACHT die Beneideten vernichten
Keiner mehr, der hier noch lacht!

Tyrann
Du gottverlassner Mann
Erlebtest Macht als Übermacht
Und hast das Größte nicht bedacht
Um andres gehts im Leben
Nicht um Größe, Macht und Glanz
Und all den weltlich Mummenschanz
Um LIEBE geht‘s und GEBEN.

Tyrann
Du ungeliebter Mann
Retten kann Dich niemand mehr
Versucht man es auch noch so sehr
Mit Freundlichkeit und klugen Worten
Verächtlich grinst Du nur
Und schaust nicht auf die Lebensuhr
Die EWIGKEIT kannst du nicht horten.

Elendig verderben
Einsam ohne Liebe sterben
In Kälte ewiglich
EWIGLICH

Putin!
Welch eine elende Scheiße!

06 / 2022

Lieber Freund Tod

Lieber guter Tod,
Du kannst mich nicht erschrecken
Ich werde nicht im Leid verrecken
Einst wirst Du mich besuchen
Ich werd dich nicht verfluchen
Holst mich sanft ins neue Land
Leitest mich an deiner Hand
Mein guter Freund, Engel Tod.

„Du hast Dich so sehr angestrengt,
So viel Liebe still verschenkt,
Hast gesündigt und vergeben
Wusstest tief vom Wert des Lebens
In allem hast du die Schönheit gefühlt
Alles in Humor gehüllt“
So spricht mein Freund, der Engel Tod.

Ich danke dieser schönen, bunten Zeit
Diesem langen Weg zur Ewigkeit
Trauer, Angst und Einsamkeit
verwandelten sich in größte Freud
Und alles ist am Ende gut
weil alles im Reich der Liebe ruht
nimm mich einst mit, du Engel Tod.

Du Engel Tod, Du gutes Wesen
Warte noch auf mich
Noch bleibe ich
Bin gerade erst genesen
Wenn niemand mich mehr brauchen kann
Dann Engel Tod, dann bist Du dran

Aber vorher nicht
Ok?

Kurzes Morgengebet

Gott lässt im Tag den Zufall laufen.
Vertraue drauf!
Neue Menschen treten ein,
bringen Licht und Sonnenschein,
baue drauf!

Warum hab ich das eigentlich so lange mitgemacht?

Warum hab ich das so lange mitgemacht
Was hab ich mir dabei gedacht
Warum bin ich denn nicht aufgewacht
Verharrt bis alles zusammenkracht
Wie konnt ich so vernagelt sein
Mein Gott, lass mich jetzt nicht allein!

War sie wirklich bei mir hier
Waren wir denn mal ein“Wir“
Sie war doch niemals lieb zu mir
Ich wollt nicht, dass ich sie verlier
Wie konnte ich nur denken,
Ich könnte es zum Guten lenken

Dem Chef war ich doch scheißegal
Ich dachte, ich hätt keine Wahl
Hab gerackert und mich abgemüht
Damit der Laden wächst und blüht
Warum war ich nur so loyal
Warum mir selbst so ganz egal

Jetzt werd ich endlich etwas lernen
Mich nicht mehr von mir selbst entfernen
Werd zuallererst auf mich hinschaun
Mein Leben auf mir selbst aufbaun
Zuallererst loyal zu mir
Und nicht zu jedem Mist von Dir

Wenn Du mich nicht zu schätzen weißt
Nicht merkst , was ich hier tu und leist
Dir all mein Kümmern nichts bedeutet
Mir meine Lebenszeit vergeudest
Mir all mein Geben machst zur Qual
Du mieser Arsch, du kannst mich mal

Will nur noch gute Menschen um mich scharn
In eine schöne Zukunft fahrn
Lieben, freun und glücklich sein
Das Schöne bauen Stein um Stein
Und mache nie mehr etwas mit
Worunter ich so lange litt

Epilog:
Das Boot , das mich gerettet hat
Trug von uns drein nur zwei
euch geliebten zwei
Da gab es dann nur eine Tat
Hab‘s nicht länger mitgemacht
Habe mich davon gemacht

Wir Menschen sind unsere Vergangenheit

Würde man Ihnen in ihrem Gehirn die Vergangenheit wegnehmen, so wären Sie nichts mehr.
So sind wir Menschen aus dem innerlich zusammengesetzt, was wir selbst in unserer Vergangenheit erlebt haben, was uns unsere Vorfahren übertragen haben und was wir kollektiv aus der Historie unser Herkunftskultur in uns tragen.
Aus dieser Tatsache gibt es kein Entrinnen.

Der Mensch ist bei seiner Geburt „Tabula rasa”, also gleichsam leer. Das ist falsch. Zum einen wuchs das werdende Leben 9 Monate im Leib einer Mutter heran und in dieser Zeit kommt es zu Beeinflussungen des Werdens, die vom Zustand der Mutter bewirkt werden.
Zum anderen bringt das Neugeborene eine individuelle Genetik mit auf die Welt, die durch Epigenetik der Vergangenheit verändert ist.
Aus meinen recht häufigen Erfahrungen mit einst adoptierten Patienten weiß ich, wie sehr – auch bei noch so liebevoller und guter Pädagogik der Adoptiveltern – die Beeinflussung durch die leiblichen Eltern im Charakter des adoptierten Menschen verhaftet bleibt.

Angekommen in diesem Leben werden uns Informationen, tradierte Werte, Verhaltensreaktionen und Erfahrungen der Vorfahren übertragen, die unsere gesamte Persönlichkeitswerdung beeinflussen. Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen, was vielen Menschen nicht wirklich bewusst ist, dass unbewusst auch Emotionen übertragen werden, auch solche, die Menschen durch ein nach außen verändertes, selbstbeherrschtes, quasi schauspielerisches Verhalten scheinbar nicht in sich tragen.
Eine besondere Rolle nehmen hierbei Aggressionen ein, also zerstörerische, feindselige Emotionen.

Oft hört man ja den Satz: „Wir Menschen sind doch alle Menschen, wir brauchen doch nur freundlich und respektvoll miteinander umzugehen, dann ist doch alles gut.“
Das ist leider nicht so einfach! Sehr gut lässt sich dies immer feststellen bei der Integration von Menschen aus anderen Kulturen. Diese Neuankömmlinge bringen eben nicht nur sich selbst als eine „ungeschriebene Festplatte“ mit, die nun quasi nur neu programmiert werden muss, sondern sie tragen in sich ihre eigene Vergangenheit und die Vergangenheit ihrer Vorfahren und die kollektive Vergangenheit der Geschichte des Landes aus dem sie kommen.
Einfach ist die Integration dann, wenn es sich hierbei um eine vorrangig von friedlichem Erleben und guten Erfahrungen geprägte Persönlichkeit handelt. Wenn die eigenen Lebenserfahrungen und auch die Erfahrungen der Vorfahren von viel Liebe, Freundlichkeit und gutem Miteinander bestimmt sind, so können sich diese Neuankömmlinge auch gut in eine neue Gesellschaft einfügen, jedenfalls wenn diese Gesellschaft sich in einem „gesunden“ Zustand befindet, also selbst wenig von pathologischen Aggressionen bestimmt ist.

Das ist aber keinesfalls immer gegeben. Viele Menschen, die heute zu uns nach Deutschland kommen, sei es, weil sie ihren politischen Verhältnissen entfliehen, sei’s auch weil sie aus schlimmen wirtschaftlichen Nöten kommen, tragen aus ihrer Vergangenheit geprägte Werte und Lebensbewältigungsmuster in sich, die sich nicht soeben mal „auflösen“ oder verändern lassen.

Wir Deutschen haben eine sehr mühsame und leidvolle Geschichte durchmachen müssen, bevor wir in unserer heutigen Demokratie beim „du und ich“ angekommen sind. Wir sind immer noch damit beschäftigt unsere familiären Vergangenheiten und unsere kollektive Vergangenheit aufzuarbeiten. Damit sind wir bisher keinesfalls zu einem friedlichen Ende gekommen. Auch in unserem Land bestimmen in vielen Menschen Aggressionen das Leben, Aggressionen, die aus Vergangenheitserfahrungen gespeist sind.

Wenn nun Menschen dazukommen, die aus Kulturen kommen, wo es nicht „du und ich“ heißt, sondern „du oder ich“ oder auch „ich über dir“ – und das ist bestimmend in der großen Mehrheit der Staaten dieser Erde – dann entstehen bei der Integration in eine, im besten Falle fortschrittliche demokratische Gesellschaft, Probleme, oftmals große Probleme.
Denken Sie hierbei nur an das Verhältnis von Männern zu Frauen und Erwachsenen zu Kindern.

Wenn die Vergangenheiten von Menschen zu unterschiedlich sind, und wenn in den Vergangenheiten von Menschen viel Unfriedlichkeit ist, so kommt es zu Verwerfungen und schwer lenkbaren Missstimmungen und Aggressionen im neuen Miteinander.
Das gilt insbesondere auch für interkulturelle Ehen, die ja statistisch nachweisbar, sehr viel weniger haltbar sind, als Ehen, die unter „ähnlichen“ Menschen geschlossen werden.

Ich würde mir sehr wünschen, dass es uns Menschen, besonders denen, die politisch verantwortlich sind, deutlicher bewusst wird, wie sehr unser menschliches Sein durch unsere Vergangenheit bestimmt ist und wie schwierig es sein kann, gleichsam unterschiedliche Vergangenheiten zusammenzufügen.

Trost und Hoffnung

Wenn keine Hülle Wärme gibt
Wenn nichts und niemand Dich mehr liebt
Nur Leere, Angst und Einsamkeit
Ruhe ist unendlich weit
Schau zu den Sternen auf in dunkler Nacht
Sie sind allein für Dich gemacht

Wie sie funkeln lieb und treu
Leuchten sanft und frei
Die Hülle aus der Ewigkeit
So nah bei Dir unendlich weit
Sie sagen Dir: “Wir lieben Dich“
Wir lassen Dich niemals im Stich

Wir werden immer bei Dir sein
Mit unserm Funkeln, unserm Schein
Du bist doch von uns ein Teil
Mit uns wird Deine Seele heil
Schau zu uns nach oben auf
Vertraue auf des Lebens Lauf

Wir meinen es unendlich gut
Verliere nicht des Lebens Mut
Hier aus dem Licht der Ewigkeit
Kommt des Lebens Herrlichkeit
Geh wieder in das Leben rein
Unser Trost wird bei Dir sein

Wie schön leuchtet der Morgenstern
So hell und nah, unendlich fern
Er leuchtet tief in Dich hinein
Sein Licht wird immer in Dir sein
Alles was Du brauchst ist er
und sonst gar nichts mehr

In des Himmels Sternenlicht
Vergiss es nicht
Ist der ewgen Liebe Heimat
Die Dein Leben in sich hat
Dich behütet und beschützt
Dich behütet und beschützt

Hast Du das verstanden?
Du kleiner dummer ängstlicher Mensch!
Na also.

Die alte und die neue Sichtweise

Noch wehren sich die alten Kräfte: Der Mensch, ein Wesen aus Einzelteilen zusammengesetzt, ein zu behandelndes Wesen. Da wird zusammengenäht, ersetzt, von außen reguliert. Da ist ein Symptom, ein Zeichen, das beseitigt werden soll. Da ist ein Leid, eine Beschwerde, die weggemacht werden soll. Das Unkraut soll weg, die Schädlinge sollen vernichtet werden. Die Flüsse sollen begradigt werden, die Katastrophen sollen bekämpft werden. Die Feinde sollen umgebracht werden. Dieses ist die alte Grundhaltung. Nicht schlecht, aber zu wenig, zu kurz gesehen!

Zusammenhänge verstehen, verständlich machen, Analyse und Information. Der Mensch als Wesen, das durch Begegnungen zu Verwandlungen kommen kann. Ein ganzheitliches Wesen, ein Gesamtkunstwerk, in dem Kräfte der Selbstheilung wohnen, die der Befreiung bedürfen, nicht der Reparatur, der Regulierung oder Unterdrückung.

Die neue Zeit ist da! Ein gewaltiger Anstieg der Nachfrage nach Hilfe durch Begegnung von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten ist da. Hilfe und Heilung durch den Zusammenschluss mit einem im Seelischen wissenden und erfahrenen Therapeuten ist der Wunsch von immer mehr Menschen: “Ich möchte mich wieder gut fühlen, ich möchte wieder frei und leicht und gelöst sein, ich möchte die Hilfe in mir selbst finden, dass meine Beschwerden, mein Leid sich auflösen.”

Noch habt Ihr die Macht, Ihr Pharmaunternehmen, Ihr Großgerätehersteller, Ihr Versicherungen, Ihr Banken, die Ihr das Geld zur Verfügung stellt. Wir werden Euch weiterhin brauchen, aber eine neue Zeit ist da. Viele von Euch werden nicht mehr in der vordersten Reihe gebraucht. Blockiert nicht den Ausgang!

Der Anfang des Johannes Evangeliums - Meine Übersetzung

Im Nichts der Ewigkeit war die Information
Und die Information war / ist / wird sein beim Eternal Server
Und der Eternal Server ist die Information
Am Anfang (im Nichts) war es beim Eternal Server
Alles ist aus Nichts und Information geworden
Und ohne Nichts ist kein Etwas,
das geworden ist.

So bleibt alles eine Erwartung von etwas unvorstellbar Neuem. Mit Liebe und Schönheit und Wiederfinden .

Gute Menschen, schlechte Menschen

Ganz besonders in der Pädagogik brauchen wir ein Ende von „Friede Freude Eierkuchen“.
Viele Menschen leben immer noch in der Vorstellung und vermitteln dies auch ihren Kindern: „Bist du nett zu den Anderen, dann sind die auch nett zu dir!“
Das ist leider falsch!
Vielleicht ist es die wichtigste erste Entscheidung, die wir im Zusammenleben mit einem anderen Menschen zu treffen haben:
Habe ich es mit einem guten Menschen zu tun oder mit einem schlechten Menschen?
Dazu ist es notwendig, ganz besonders auch unseren Kindern beizubringen, woran ich gute oder schlechte Menschen erkenne. Denn eine Eigenschaft des „Bösen“ ist es ja, sich mit großer schauspielerischer Fähigkeit zu verstellen.

Prinzipiell unterscheiden sich gute Menschen und schlechte Menschen durch die folgenden Fakten:
Gute Menschen übernehmen für andere Menschen Verantwortung und geben!
Schlechte Menschen denken primär an sich selbst und nehmen!
In der Regel ist es das sicherste Mittel, die Guten von den Schlechten zu unterscheiden, wenn ich deren Verhältnis zum Geld beachte!
Schlechte Menschen stellen das Geld, den geldwerten Vorteil und weltliche Genüsse und Lustbarkeiten und weltliche Macht über alles andere!
Guten Menschen geht es primär darum, eine vertrauensvolle und freundliche und vielleicht sogar liebevolle Beziehung zu ihren Mitmenschen herzustellen. Geld ist für sie sekundär.
Gute Menschen haben „die Ehrfurcht vor dem Leben.“
Schlechte Menschen sehen nur ihren eigenen persönlichen Vorteil!
Ein guter Mensch wird auch in Notzeiten noch ein guter Mensch bleiben. Ein schlechter Mensch wird in Notzeiten alle möglichen Begründungen finden, weshalb er nun auf Kosten anderer Menschen leben darf.
Überhaupt haben schlechte Menschen die Eigenschaft, dass sie sich mit allen möglichen Mitteln versuchen ihre Schlechtigkeit zurechtzureden.
Der krasseste Fall, den ich dazu selbst einmal in meiner Praxis hatte, war der folgende:
Ich fragte den Patienten, wie er denn eigentlich damit fertig werde, dass er so viel Schlechtes im Leben angerichtet hatte.
Darauf antwortete mir dieser Patient: „Ich bin nun einmal so, Herr Doktor, da kann man nichts bei machen!“

Wir sind alle keine Heiligen und wir Menschen werden alle in unserem Leben irgendwann für irgendetwas schuldig und oftmals handeln wir unter dem Wort des Mannes aus Nazareth: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“
Immer haben wir die Möglichkeiten zur Reue, Buße und gegebenenfalls sogar Sühne. Das Äußere lässt sich oftmals nicht mehr zum Guten verändern, aber unser Inneres!
Meines Erachtens lohnt es sich aus Gründen der Psychohygiene zu versuchen, gut zu leben. Das Gute kommt zum Guten und bringt am Ende viel Erfüllung in unserem kurzen Leben hier auf dieser schönen Erde!

Die höchsten Werte: Fantasie, Gesundheit und Handlungsfähigkeit!

Alles andere ist nebensächlich! Wenn Sie diese drei Dinge zur Verfügung haben, brauchen Sie kein Geld, kein Gold, kein Vermögen, keine soziale Unterstützung, keine Transferleistungen. Vielleicht nicht einmal die Nähe geliebter Menschen. (Vielleicht!)
Unser Fantasieapparat ist am ehesten dasjenige, was uns Menschen so außergewöhnlich macht.
Das haben Tiere nicht, das haben Pflanzen nicht, das hat nichts anderes, was das Leben ausmacht.

Was ist das eigentlich, Fantasie?

Ich erkläre Ihnen dies, damit Ihnen bewusst wird, wirklich bewusst wird, dass Sie die Möglichkeit haben, aus jeder noch so schwierigen Situation Ihres Lebens, sich zu befreien zu Lebendigkeit, Erfüllung und Glück.
Aber sicher nicht, wenn Sie Ihre Fantasie in Angst und Zwang einsperren!

Dann brauchen Sie natürlich ein gewisses Maß an Gesundheit. Keine totale Gesundheit. Denken Sie an den genialen Physiker Stephen Hawkins, der an einer schweren Muskelerkrankung litt, nur im Rollstuhl sitzen konnte und sich am Ende seines Lebens nur über seine eigenen Gedanken durch Technik anderen Menschen gegenüber mitteilen konnte. Sein Fantasieapparat funktionierte bis zum Schluss!

Und natürlich brauchen Sie eine gewisse Handlungsfähigkeit. Aber auch das braucht nicht sehr viel zu sein. Vielleicht kennen Sie den berühmten Film: „Der Gefangene von Alcatraz“ mit Burt Lancaster in der Hauptrolle. Der Film zeigt, wie ein lebenslänglich gefangener Mensch mit den wenigen Möglichkeiten, die er hat – unter Benutzung seines Einfallsreichtums-  es immer wieder schafft, sein Leben durch seine Fantasie und seine Ideen mit Sinn zu füllen.

In meinen vielen Jahren als Arzt und Psychotherapeut habe ich immer wieder festgestellt, dass Menschen, die in unglückliche Lebenszustände hineingeraten, meistens an einer der drei Befähigungen -Fantasie, Gesundheit, Handlungsfähigkeit – leiden, aber oftmals keinesfalls so stark, dass sich daraus ein subjektiv so stark empfundenes Lebensleid entwickeln müsste.
Da brauchen wir dann den richtigen, manchmal nur kleinen Anstoß von außen. Das kann man dann Gnade nennen.
Es ist aus religiösen Sicht heraus vielleicht das vierte, was unverzichtbar ist:
Die Gnade jener Macht, die für unser Leben bestimmend ist.

Christentum und Wohlstand

Wussten Sie, dass von den 20 Ländern auf dieser Welt mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt pro Person, also den Staaten, in denen die vom Wohlstand her am besten versorgten Menschen leben, 16 christlich geprägt sind?
Nur ein Staat unter den 20, Katar, ist islamisch geprägt.
Sollte uns das nicht zu denken geben?

Viele Menschen beschäftigen sich nicht mehr mit spirituellen Fragen, ganz besonders nicht mit religiösen Fragen. Vor mehr als 2000 Jahren zog ein Mann im Alter von etwa 30 Jahren für nicht mehr als drei oder vier Jahre durch einen Landstrich, der nicht größer als Schleswig-Holstein war. In dieser kurzen Zeit hinterließ er eine Botschaft, die in der Nachfolge bis zum heutigen Tag Milliarden Menschen zutiefst beeindruckt und ihr Denken, Streben und Handeln bestimmt hat.
Nicht immer haben die Menschen aus dieser Botschaft, die von der Ehrfurcht vor dem Leben handelte, von der Liebe zu den Menschen und den Mitgeschöpfen und von der Gewissheit über ein ewiges Leben, wirklich das Beste gemacht.
Ja ja, ich weiß, jetzt fangen Sie schon wieder an gleich in ihrem Kopf aufzuzählen, was die Kirche alles an Schrecklichkeiten angerichtet hat. Diese Institution der Menschen! Warum nur schauen wir Menschen so gerne zunächst mal auf das Schlechte und nicht auf das Gute? Warum sind nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten?

Aber sehen Sie bitte einmal dahin, was unsere christliche Religion an Gutem hervorgebracht hat! Nicht nur, dass es den Menschen, die in den christlich geprägten Ländern der Welt leben, in Bezug auf Wohlstand und weltliches Wohlergehen am besten geht, nein, auch die Politik, die in diesen Ländern vorherrscht, verteidigt Werte, die zu den besten zählen: Die Menschenrechte, die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, die Freiheit zur Entwicklung jedes einzelnen, die Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung, das Wissen darum, dass Reichtum und Wohlstand auch verpflichtet!
„Geben ist seliger als nehmen.“
Die meisten Spenden auf dieser Welt stammen aus christlich geprägten Ländern!
Vielleicht lohnt es sich doch einmal das zu lesen, was der Mann aus Nazareth uns hinterlassen hat.
Zum Beispiel das Markus-Evangelium oder meinetwegen auch das Johannes-Evangelium.
Wissen Sie, was Evangelium übersetzt bedeutet? Es heißt frohe Botschaft! Es lohnt sich, diese Botschaft zu lesen, denn sie weist den Weg ins Licht, in die Hoffnung und in das Wissen, dass wir alle ewig weiterleben.
Möchten Sie einmal kluge Worte oder Predigten von Menschen hören? Dann empfehle ich Ihnen Schriften von:
– Werner Gitt
– Anselm Grün
– Bobby Schuller
– Traugott Giesen

Und noch etwas:
Hören Sie nicht denen zu, die Sie mit ihren Predigten nerven, von denen Sie sich nicht angesprochen fühlen. Es gibt nicht viele Menschen, die die richtigen Worte finden! Oder auch die richtige Musik! Aber Johann Sebastian Bach zu hören ist etwas Einmaliges! Zum Beispiel die Kantaten, die er für jeden Sonntag geschrieben hat.

Möcht noch mal vorn vorne starten

Bin nur kurze Zeit hier unten
Nur einen Druck auf einen Knopf
Einmal kurz mit Licht verbunden
Dann wieder nichts in meinem Kopf

Was sollen alle tausend Fragen
Alles Mühen, alles plagen
All die Liebe, all die Schönheit
All die Freude, all das Leid

Durch wieviel ist mein Geist gegangen
Wieviel erlitten und erlebt
Immer Neues angefangen
Und wonach habe ich gestrebt

Was wird aus dir, Du ICH
Wo gehst Du hin
Wartet da etwas auf Dich
Hat das Alles einen Sinn

Wird das, was ich suche, warten
All die ich liebte wiedersehen
Noch einmal ganz von vorne starten
In einem Reich der Liebe stehen

Ohne Angst und Tod und Leid
Nur dort, wo all ihr Lieben seid
Jeder schöne Ton und Freude-Klang
Bis an des Lebens Uranfang

Das Böse weg und all des Diesseits Mist
Und kein Beschiss und kein Betrug
Und Arbeit bleibt genug
Weil das Gute alles heilend ist

Alles Mühen wird belohnt
Weil Du im Land der Liebe wohnst
Humor und Lachen überall
Und der Schönheit Widerhall

Alle, alle wiedersehn
Dorthin möcht ich so gerne gehn
dort möcht ich gern ewig sein
Am Ende ganz am Anfang sein.

Die Formel des menschlichen Zusammenlebens

Wenn Sie dies lesen, so denken Sie bitte einmal an Ihre Schulzeit und an die Lehrerinnen und Lehrer!
Ganz gleich mit welchen Gruppen von Menschen Sie es zu tun haben, ganz gleich über welche Zuordnung von Menschen Sie sprechen, es gilt immer das Folgende:
10 bis 15% sind sehr gut, vorbildhaft. 60 % sind erträglich. Und der Rest, bis zu 25 %, sind so, dass man sich wünschte, sie wären in der betreffenden Gruppe nicht dabei.

Denken Sie mal an Politiker. Denken Sie an Wissenschaftler, denken Sie an die Ansichten der Bevölkerung, denken Sie an Menschen mit Geld. Immer dasselbe!
Deshalb ist es müßig, sich darüber aufzuregen oder überhaupt lange darüber zu diskutieren, dass das so ist wie es ist. Wir sollten es anerkennen und in erster Linie darüber nachdenken, wie wir selbst mit dieser Tatsache, die sich, wie gesagt, auf unser Menschsein bezieht, umgehen wollen.

Nicht urteilen und richten, nicht klagen, jammern und anklagen, nicht verachten und ausgrenzen, sondern im eigenen Inneren, in unserem unendlich großen Phantasieapparat, die Lösung suchen. Erst innen, dann außen!

Mein Körper gehört mir

Nein!
Das Ich, das Unbewusste, der Körper sind eines, ein zusammengesetztes dynamisches Gesamtkunstwerk des Mysteriums Menschsein.
Nur wenn Ich-Bewusstsein, Psyche und Körper in Harmonie sind, wird mein Sein im Leben gelingen.
Das Schiff, die Mannschaft und der Kapitän gehören zusammen.
Alles ist der Besitz aller. Der Eigner ist kein Mensch, sondern die Ur-Kraft des Lebens, der Eternal-Server.
Ist der Kapitän mit dem Eigner nicht gut verbunden, gibt es Störungen.
Nichts gehört mir. Alles nur geliehen. Sein, Werden, Verwandeln, Entstehen, Leben und Sterben. Das Ich beobachtet, entscheidet, sucht und weist an, in etwas seiend, das es nicht versteht und nicht erfassen kann. Warum ist das so? Und warum ist die Aufgabe so groß, dass das Ich sie kennt, aber nicht lösen kann?
Oder können Sie es beantworten: Leben, Tod und Ewigkeit?

Mut

Sie redeten und redeten und warfen ein
Und trugen Bedenken vor
Und schieden kluge Gedanken aus
Und schrieben über alles hin und her
Und was sie alles doch schon lange wussten
Und „ hätte“ herrscht und “wäre“
Und vielleicht kann man sich wegducken
Oder nett zum Tyrannen sein
Sich unterwerfen und die Freiheit opfern
Doch keiner kann die Angst wegreden.

Aber einer, ein Mensch, steht auf und wagt es
Und er entscheidet, sagt: „Ich tu‘s!“
Und springt, steht auf, stellt sich entgegen
Den Mutigen gehört die Welt
Die klug denken
Ein Gewissen haben
Und das Leben verstehen
Und sagen, was gesagt werden muss
Und tun, was zu tun ist.
Die bewundern wir
Ihnen gehört unsere ganze Hochachtung
Ein Glück, dass es sie gibt
Auch wenn es nicht sehr viele sind
Unter all den Kleindenkern, den Kleinmütigen,
Den Speichelleckern und Schranzen
Und all den feigen Mitmachern und Zurechtrednern

Und Du und ich?

Freiheit

Kann wachsen frei gehalten
In Liebe und in Festigkeit
Nach meiner Phantasie gestalten
Auf dem Weg zur Einzigartigkeit
Darf probieren und versuchen
Darf mich ärgern, wüten, fluchen
Darf für mich alleine sein
Sage ja und sage nein
Mein bester Freund bist du
Bringst mir Leben, Glück und Ruh.

Zum Nulltarif gibt es Dich nicht
Anstrengung brauchst du und Verzicht
Und Mut und einen klaren Blick
Und gute Menschen für dein Glück
Denn Freiheit weiß was Recht und Unrecht ist
Wann Du isoliert, wann Du verbunden bist
Wann Du lieber leise bleibst
Und wann du dich am Unrecht reibst
Sieht den guten Weg voraus
Bringt dich zu dir nach Haus.

Freiheit heißt auch, du kannst alleine leben
Musst nicht dauernd nach Beziehung streben
Kannst in dir zufrieden sein
Und bist trotzdem nicht allein
Wenn Freiheit dann die Sehnsucht küsst
Und du mit dir selbst im Reinen bist
Dann bringt das Leben dir der Liebe Glück
Und deine Träume komm‘ zurück
Möglich macht das nur die Freiheit
Denn sie bringt den Wünschen Möglichkeit.

Freiheit geht mit Willkür nicht
Geduld und Überzeugen bringt ihr Licht
Verstehen, aber auch verneinen
In Offenheit und Ehrlichkeit erscheinen
Und Korruption, sie bringt der Freiheit Ende
Verkauf sie nie in falsche Hände
Die Tür geht zu, geht nicht mehr auf
Dann nimmt das Böse seinen Lauf,
Dann zwängt die Schuld dich ein
Dann kannst du dich nicht mehr befrein.

Was nützt es denn zu allerletzt
Wenn die Macht der Freiheit dich verlässt
Weil du es bequem und sicher haben willst
Und dein Leben nur mit Lustbarkeiten füllst
Und Ansehn, Schein und Geld
Bestimmend sind in Deiner Welt
Und die Freiheit winkt von weitem her
Und ruft: “Zu Dir komm ich nicht mehr!“
Und niemals kommst du wieder raus
Niemals mehr zu dir nach Haus.

Freiheit, wie sehr lieb ich dich
Freiheit, lass mich nie im Stich
Bleib in mir in Schmerz und Nacht
Und wenn das Böse mir Angst und Qualen macht
Und Versuchung mich in Nöte bringt
Und mein Gewissen mit dem Teufel ringt
Freiheit, lass mich deine Macht und Stärke spürn
Will dich auf keinen Fall verliern
Freiheit, du bist meines Lebens Leben
Nur du ermöglichst wachsen, reifen, streben.

Und Tod, du bist der Freiheit ewge Weite
Bist der große Freund an seiner Seite
Leben, Liebe, Tod und Freiheit
In des Lebens Ewigkeit.

Du selbst

Eine Hand zu halten, ist nicht dasselbe, wie eine Seele zu fesseln.
Liebe bedeutet nicht Anlehnen und Begleiten, nicht Sicherheit.
Küsse sind keine Verträge und Geschenke kein Versprechen.
Und Deine Niederlagen nimmst Du hin, erhobenen Hauptes und mit offenen Augen.

Mit der Würde eines Erwachsenen, nicht maulend wie ein Kind. Und Du lernst, alle Straßen auf dem Heute zu bauen, weil das Morgen ein zu unsicherer Boden ist. Mit der Zeit erkennst Du, dass sogar Sonnenschein brennt, wenn du zu viel davon abbekommst.

Also bestelle Deinen Garten und schmücke Dir selbst die Seele mit Blumen, statt darauf zu warten, dass andere Kränze flechten. Und bedenke, dass Du wirklich standhalten kannst und wirklich stark bist. Du hast einen eigenen einmaligen Wert!

Scheidung, Recht und Ethik

Ehescheidungen gehören zu den schlimmsten Belastungen im Leben von Menschen, besonders, wenn dabei Familien zerfallen. Eine heile Familie kann man eben im Leben nur ein einziges Mal haben!
Besonders schwierig ist es oftmals, eine Scheidung zu verarbeiten, weil Ethik und Recht auseinanderklaffen.
Die Ethik sagt: „Wenn du einen anderen Menschen enttäuschst, beschädigst, betrügst oder sogar verrätst, dann kannst du das nur dadurch wieder gutmachen, indem du dem Geschädigten einen Ausgleich verschaffst“. Eine Großzügigkeit, die dem anderen zeigt: „Ich kann nicht anders, aber du sollst wissen, wie wertvoll du mir gewesen bist.“
Das Recht aber sagt: „Die Kosten einer Scheidung hat der zu tragen, der über mehr Geld verfügt.“

Zwei praktische Beispiele:
Ein 50-jähriger Mann, seit 25 Jahren verheiratet, zwei Kinder im jugendlichen Alter, verlässt für eine jüngere Frau seine Ehefrau, die sich all die Jahre liebevoll und engagiert um das Gedeihen der Familie und der Kinder gekümmert hat. Dann setzt der Mann es gerichtlich durch, dass die verlassene Ehefrau sich wieder beruflich betätigen muss, obwohl sie seit Jahren in erster Linie Hausfrau und Mutter war, damit er weniger oder gar keinen Unterhalt für die verlassene Ehefrau zahlen muss. Wie soll so Frieden entstehen?

Oder andersherum:
Die 45-jährige Frau, die ein schönes und verwöhntes Leben hatte, gerät in die Midlife-Crisis: „Soll das schon alles gewesen sein, ich will noch etwas erleben.“ Ein neuer Liebhaber kommt in ihr Leben, sie trennt sich, verklagt den verlassenen Mann auf Unterhaltszahlungen und Zugewinn-Ausgleich und kann das gerichtlich so lange durchsetzen, wie sie nicht mit ihrem neuen Liebhaber tatsächlich eine Lebensgemeinschaft bildet.
Wie soll da Frieden entstehen?

Aber alles Gute im Leben kann nur aus Frieden entstehen und die wesentlich Leidtragenden in diesen Szenarios, die leider – wie jeder Rechtsanwalt berichten kann – sehr häufig sind, sind die Kinder und leider habe ich es oft erlebt, dass Scheidungsanwälte mit solchen Fällen viel Geld verdienen und Richter Urteile fällen, die den Unfrieden schüren.

Als Psychotherapeut verschafft mir unsere Scheidungsgesetzgebung viel Arbeit! Das finde ich keinesfalls schön. Sollte der Gesetzgeber das nicht mal ändern?
Gute Gesetze sind so, dass sie mit der geltenden Ethik in Übereinstimmung stehen!

Gedicht: Was der Zufall mit mir vorhat

Der Zufall hatte bestimmt,
dass die Welt mich in die Arme nimmt,
dass eine gute Mutter war,
die mich wünschte und gebar.
Dann waren Wesen da
und Leben und Gedeihn geschah

Ein Ich ist aus dem allen aufgetaucht,
das staunend diese Welt gebraucht,
die leise an ihm baut und rüttelt
und zieht und zerrt und schüttelt.
Da fing Ich an,
zu finden, was nun werden kann.

Der Zufall kam aus der Unendlichkeit,
ließ Wege baun durch Glück und Leid,
es löste sich die Macht des Alten,
ließ völlig Andres neu gestalten,
da war ich frei, dass Ich mit Sich zufrieden sei.

In der Krise brauchen Sie...

Jemanden, der als Lotse auf ihr Schiff im Sturm kommt. Jemanden, der Ihnen:
1. Zur Seite steht, bei Ihnen ist.
2. Der Sie schnell und klar alle Ihre Ressourcen erkennen lässt. Die, die gut entwickelt sind und die, die brach liegen.
3. Der mit Ihnen Ihre Ressourcen optimal für Sie wirken lässt und Brachliegendes schnell und überlegt zur Entwicklung bringt.
4. Der mit Ihnen in der schweren Frage: „Warten oder Handeln?“ die richtige Entscheidung findet.
5. Der mit Ihnen als Gesamtpersönlichkeit fühlt und denkt und aus dem wirklich Möglichen das Beste werden lässt.
A.: Falsche, reduzierende Ängste auflösen.
B.: Wut – ungelebte Lebensenergie – in Bewegung bringen für neues schöpferisches Denken, Entscheiden und Handeln.
C.: Alles über Bord werfen, was nicht dem wichtigsten Ziel dient: „Den Sturm überleben, durchkommen und dann auf neuem Kurs weiter segeln zu Ihrem wahren Lebensziel. „Ich kann vom Kurs abkommen, ich segle Umwege, ich
erlebe Leidvolles, aber ich verliere den Leuchtturm nicht aus dem Visier. Ich handle stark, aktiv und besonnen!“
Es geht doch nur um eins: „Wieder in die Fülle des Lebens kommen, Ihres einmaligen Lebens. Aus Träumen geboren, über Sehnsüchte und Wünsche zu Plänen und Taten geworden.“

Gedicht: Lass Sie hinter Dir!

Du bist verärgert, bist verstimmt,
weil jeder von Dir nur was nimmt.
Sie Dich gebrauchen, an Dir zerren,
meckern, fordern, lauthals plärren.
Lass´ sie hinter Dir !

Schau nicht nach hinten und zur Seite,
sieh nach oben in die Weite.
Lass die Gedanken frei entfliehen,
sie mit den Wolken westwärts ziehen.
Gequäl`, Gedrängel und Geschiebe,
folg der Freiheit und der Liebe.
Lass` sie hinter Dir.

Fette Bäuche, Fressen, Saufen.
Nur um weltlich Plunder raufen.
Sabbern, Reden ohne Sinn.
Wissen nicht woher, wohin.
Im Kleinmut ohne tiefes Wissen,
leben sie dahin beschissen.
Lass` sie hinter Dir.

Reden nicht ein wahres Wort.
Gequirlte Kacke an jedem Ort.
Wenn sie doch die Fresse hielten,
nur mit kleinen Dingen spielten,
endlich ihren Weg umkehrten
oder gleich zum Teufel scherten.
Lass` sie hinter Dir.

Schreib sie an aus weiter Ferne,
ja, dann hab ich sie ganz gerne.
Schick den Verdrehten, Mürben, Kranken
heile starke Mut-Gedanken.
Freu` Dich über jedes Herz,
das sich löst von Stress und Schmerz.
Jetzt bist Du wieder vor ihnen.

High Noon

Eine Gesellschaft kann nur so lange bestehen, solange der soziale Zusammenhalt so gut ist, dass Gewalt und Angstmacherei keine Chance haben.

Die Gesellschaft sitzt übergewichtig und bequem in ihren dicken Sesseln und das Böse soll von irgendwelchen Einzelhelden verteidigt werden. Das funktioniert nicht!Wie viele schöne Filme gibt es zu diesem Thema? „12:00 Uhr mittags“ ist vielleicht der bekannteste.Haben wir alle noch genug im Kopf, dass wir auch wehrhaft sein müssen, dass wir auch Courage haben müssen und mutig aufstehen müssen, wenn „das Böse“ sich plötzlich mehr und mehr ausbreitet. Was werden Sie tun, wenn Ihr Nachbar von Kriminellen bedroht und erpresst wird? Werden Sie aufstehen und mit anderen zusammen sich wehren?Ich hatte einen solchen Fall erlebt, wo ein einzelner Brutalo, der in einer Straße wohnte, alle anderen mit Gewaltandrohung, immer einen Kampfhund an der Leine, beängstigte. Einer in dieser Straße organisierte es dann, dass sich alle anderen Nachbarn zusammentaten und polizeilich und juristisch gegen diesen Menschen vorgingen. Das wirkte! Er belästigte niemanden mehr und zog schließlich weg!

Haben wir in Deutschland noch diesen Zusammenhalt? Sind wir alle bereit, auch genug Geld für die Wehrhaftigkeit zu opfern? Haben wir genug mutige und harte Staatsanwälte und Richter, die es mit der gewalttätigen organisierten Kriminalität aufnehmen? Stehen wir Bürger alle genug hinter unserer Polizei, unseren Sheriffs, stehen wir Ihnen zur Seite?
Passen wir auf, dass keine kriminellen Parallelgesellschaften entstehen? Ein Gary Cooper wartet nicht an jeder Straßenecke!Wenn eine Gesellschaft einmal aus Bequemlichkeit und Mutlosigkeit im Eimer ist, dann ist es aus!

Denken Sie nur daran, wie schnell unsere schöne Demokratie in der Weimar Republik zerstört war.
Wussten Sie, dass der Kern der Nationalsozialisten nur aus 150.000 Menschen bestand? 150.000 Menschen, die ein ganzes Volk von über 80 Millionen Menschen durch Angst und Schrecken vergewaltigen und zerstören konnten.
Lasst uns bitte wachsam bleiben!

Schlechte Anwälte, schlechte Ärzte

Es ist doch so, in allen Berufen und allen Professionen:
10-15 % der Menschen sind sehr gut, so ungefähr 60% sind erträglich und 20-25 % sind so, dass man sich wünschte, diesen Menschen nicht begegnet zu sein. Wenn ich das hier so schreibe, dann denken Sie noch mal an die Lehrer und Lehrerinnen aus ihrer Schulzeit zurück! Stimmt doch, oder?
Wenn es sich um einen Gemüsehändler handelt oder um einen Gärtner oder meinetwegen auch um einen Kfz-Schlosser, dann ist es auch übel, da an Nichtskönner zu kommen. Und bei Politikern kann es auch sehr schlimm sein.

Wenn es aber darum geht, sich gegen erlittenes Unrecht verteidigen zu müssen, oder wenn es um die Gesundheit geht, vielleicht auf Leben und Tod, dann können wir die Nieten nicht brauchen. Dann kann das unser ganzes Leben beschädigen!
Ich habe in meinem Leben viele schlechte Anwältinnen und Anwälte erlebt. Mit schlecht meine ich solche, denen nichts einfiel, die nicht engagiert waren, die Fälle nur abgearbeitet haben, die im entscheidenden Moment vor Gericht versagten oder in unmoralischer Weise dem Schlechten zum Sieg verhalfen und so ganz sicher nicht der Herstellung von Frieden dienten. Da denke ich vor allem an Geldstreitereien nach Scheidungen.
„Das steht Ihnen doch zu!“ Ja, vielleicht juristisch, aber ethisch keinesfalls!

Und ich habe auch unter meinen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen manche Selbstherrlichkeit und Unfähigkeit und mangelndes Engagement erlebt.
Natürlich machen wir alle Fehler, wenn ich daran denke, dass ich als junger Arzt vieles nicht wusste und manche Fehler machte, die mir sicher nach 40 Jahren ärztlicher Erfahrung nicht mehr geschehen würden, ist das keineswegs schön, Aber wie soll man bei allem Engagement und aller Mühe ohne Fehler durchs Leben kommen? Fehler sind Fehler und Schuld ist etwas anderes!

Sie brauchen im Leben für den Fall der Fälle gute anwaltliche Vertretung und ärztliche Unterstützung!
Suchen Sie sich diese Menschen rechtzeitig, auch wenn Sie noch in einer Lebenslage sind, wo Sie meinen diese Unterstützung nicht zu brauchen.
Gute Anwältinnen und Anwälte, gute Ärztinnen und Ärzte erkennen Sie an den folgenden Eigenschaften:
1. Ihnen ist Ihr Beruf wichtiger, als viel Geld zu verdienen.
2. Sie sind für Sie engagiert.
3. Sie haben Wissen und Können und Erfahrung.
4. Sie merken, dass diese wichtigen Helfer Sie verstehen!
5. Sie zeichnen sich durch Bescheidenheit und Mäßigung aus, auf ihrem Parkplatz steht kein Porsche und kein Mercedes der S-Klasse!

Also, rechtzeitig handeln und aufpassen!

Die Macht und der Krieg

Als all unsere instinktnahen, psychischen Reflexprogramme noch sinnvoll funktionierten: Die Steinzeit! Vielleicht 30 Menschen, vielleicht auch 50, die als Gruppe, als Clan, über die Oberfläche der Erde zogen, immer in der Natur, immer auf der Suche nach Nahrung und Sicherheit. Einer, vielleicht auch einige, waren die Führung. Er war umgeben von der Gruppe der Jäger, bewaffnet mit Speeren und Faustkeilen. Sie hatten das Sagen! Sie dominierten. Dann gab es die Alten und die Weisen und die, die für die Spiritualität zuständig waren, um das Ganze zusammenzuhalten. Frauen wie Männer.
Alle anderen standen irgendwie unter diesem Schirm, die Vasallen, die Künstler, die Wissenschaftler, die Friedliebenden, die Helfer, die Vielseitigen und auch die Erneuerer. Nur aus der Stärke der Anführer und der Weisheit der Alten blieben Ernährung und Sicherheit des Stammes gewährleistet. Und der Medizinmann sorgte in schlimmen und bedrängenden Zeiten für Hoffnung und Zuversicht. Veränderungen innerhalb dieses Gefüges konnten nur zustande kommen durch Machtkämpfe innerhalb der Krieger oder durch das Nachwachsen von Weisen oder durch eine neue Spiritualität. Für die wesentlichen genetisch im Menschen verankerten Ziele, Ernährung und Sicherheit einerseits und Vermehrung (Sexualität) andererseits, war dies das ideale System der Steinzeit.

In den Zeiten der Metropolisierung und Anonymisierung sieht es anders aus. Die alten instinktnahen Reflexprogramme funktionieren wie in der Steinzeit. Aber für die neue Form des Zusammenlebens großer Menschenmassen funktionieren die alten Systeme nicht mehr. In diesen Systemen schaffen sie nicht mehr Zusammenhalt sondern Zerfall. Jetzt geht das Spiel so:
Um die Menschenmassen zu ernähren, zu versorgen, ihnen „ihr täglich Brot zu verschaffen“ werden einige wenige unermesslich reich und mächtig. Solche Macht und Reichtum von Menschen gab es sicherlich auch schon in der Steinzeit. Die größte Angst dieser Menschen war es sicherlich auch damals schon, ihre Macht und ihren Reichtum zu verlieren. Sie werden enge Beziehungen zu den Leistungsträgern, zu den Weisen und zum Medizinmann unterhalten haben, vielleicht gehörten sie sogar zu ihnen. Sie konnten aber nur solange ihre Position halten, wie sie es hinbekommen konnten, dass zumindest die Mehrheit aller anderen mit ihnen an einem Strang zog. Wenige werden wohl auch damals schon ausgegrenzt worden sein und das werden nicht nur die Schwachen und Antisozialen gewesen sein, sondern wohl auch mancher, der sah, was die anderen nicht sehen wollten.

Soviel hat sich an dem allen nicht geändert. Die zwei Lebenspferde, die unseren Lebenswagen ziehen, heißen weiterhin Sex und Haben. Es gibt die Reichen und die Armen, die Starken und die Schwachen, die Alten und Jungen, die Herren und die Knechte, die Klugen und die Dummen, die Individuellen und die Gruppenmenschen, die Frauen, die Kinder und die Männer. Aber die noch in der Steinzeit vorhandene Augenkontrolle, das meiste war offenbar und sichtbar, ist nicht mehr gegeben.

Wer von uns weiß, was die Reichen und Mächtigen tun? Ihre Angst ist heute dieselbe wie zu alten Zeiten, nämlich den Reichtum, ihre Macht und ihren Einfluss zu verlieren und was tun sie? Das alte Spiel, sich mit den Anführern, den Kriegern und den spirituellen Lenkern zu verbünden! Aber dieses Spiel läuft jetzt unsichtbar, für die Augen der Menschen nicht mehr sichtbar.

Vielleicht wird social media Abhilfe schaffen. Aber auch nie Auge in Auge.

07 / 2022

Die Rechtfertigung des Bösen (Hannah Arendt)

Hannah Arendt, diese sehr kluge Frau, selbst der Bösartigkeit von Menschen ausgesetzt gewesen, von vielen Gemeinheiten des Lebens belastet, sie hat sich beschäftigt damit, wie es Menschen möglich ist, die die schlimmsten Verbrechen begingen, dies mit dem zu vereinbaren, was wir Menschen „Gewissen“ nennen.

Sie hat darauf eine Antwort gefunden, die ich mit meinen Worten so ausdrücken würde:
Die in uns Menschen, jedenfalls den meisten von uns, die nicht vollkommen seelisch beschädigt wurden, vorhandene Fähigkeit zur Empathie, der Fähigkeit, sich in den Zustand des anderen Menschen hineinzuversetzen, die Fähigkeit zu Mitleid und Mitgefühl, wird von Tätern in Selbstmitleid umgewandelt.
Der andere Mensch ist der Feind, er ist gar kein Mitmensch, er ist ein „Schwein“, ein „Drecksack“, eine „Fliege“, ein „unwertes Leben“ und was wir Menschen noch so in unserer Phantasie entwickeln können, um die Taten gegen Mitmenschen und die Kreaturen dieser Welt zu rechtfertigen! Dann wird die in uns Menschen eigentlich vorhandene Empathie für andere und anderes verwandelt in das Mitgefühl für uns selbst, das Selbstmitleid – in pathologischerweise: „Einer muss ja diese Arbeit erledigen.” Ich muss es ja tun, töten, denn nur wenn ich es tue, wird das siegen, was doch siegen muss!“ vielleicht sogar: „Nur dann werden ich und meine Gemeinschaft überleben.“

Wie fast unmöglich es ist, Menschen aus dieser Vorstellungswelt in das Licht der Mitmenschlichkeit zu bringen, konnte man in den wohl dokumentierten Nürnberger Prozessen nach dem zweiten Weltkrieg erleben. Und ganz besonders auch in dem Prozess gegen Adolf Eichmann in Israel. Den Mann, der sozusagen vom Schreibtisch aus den Völkermord gegen die Juden organisierte. Keine Einsicht, keine Reue! Nur Selbstmitleid und Selbstbetrug!

So hängt immer alles an unserer in uns verankerten Ethik.
Wir dürfen eben keine Handbreit abweichen von der Botschaft des Mannes aus Nazareth! Menschenliebe und auch Feindesliebe. Denn immer geht es um die Liebe und Ewigkeit und die Ehrfurcht vor dem Leben.
Für das Töten bleiben dann nur noch sehr wenige herausfordernde Situationen. Da können wir nur hoffen, dass wir in diese Situationen in unserem Leben möglichst nicht hineingeraten.

Sprache und Zeitgeist

Liebe Leute, die ihr für andere Vorbild sein wollt:

1. “Weil”
“Weil“ leitet einen Nebensatz ein.
Richtig:
„Ich komme nach Hause, weil es dort etwas zu essen gibt.“
Falsch:
„Ich komme nach Hause, weil dort gibt es etwas zu essen.“
Ein Hauptsatz wird mit „denn“ eingeleitet.
Wir sind kein englischsprachiges Land. Dort heißt es in der Tat: „I am coming home, because there is somerhing to eat there.

2. „Ganz“ beschreibt, dass etwas ganz und nicht halb ist.
„Das ist ganz und gar richtig.“
Falsch:
„Das ist ganz wichtig.“ Oder noch schlimmer:
„das ist ganz doll wichtig.“
Richtig:
„Das ist sehr wichtig.“
Warum stirbt „sehr“ immer mehr aus und wird durch „ganz“ ersetzt?

3. „Kriegen“ Ist ein umgangssprachliches Wort.
Falsch:
„Dafür kriegt man viel Geld.“
Richtig:
„Dafür bekommt man viel Geld.“

4. Falsch:
„Ich würde sagen…“
Richtig:
„Ich sage dazu,…“
„Ich würde sagen”, was soll das? Wird es nun gesagt oder wird es nicht gesagt?“

5. „Das ist eine spannende Mitteilung“
Viel besser:
„Das ist eine interessante Mitteilung.“
Als hätten wir nicht genug Spannungen!

6. Falsch:
„Da ist etwas Gutes passiert“
Richtig:
„Da ist etwas Gutes geschehen“
Kartoffeln und andere Nahrungsmittel werden „passiert“ zu „Breiform passiert“, wenn denn einstmals die Zähne nicht mehr da sind.

Nun könnte es mir ja „scheißegal“ sein, dass unsere deutsche Sprache zunehmend von Menschen, die in verantwortlicher Position sind, verhunzt wird.
Aber haben Sie das Folgende mal bedacht:
Es ist ein Ausdruck des Zeitgeistes! Und der Zeitgeist ist keineswegs eine gute Macht! Wer im Kleinen dem Zeitgeist erliegt, der wird ihm auch im Großen erliegen.
Wie schnell fallen wir doch auf ihn herein!
(Hier: Zunehmende Dominanz „kindlicher Sprache“ und Verlust deutscher Identität.)

„Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist in Wahrheit der Herren eigener Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.“

Schuld und Reue, Buße, Sühne

Wir sollten es zumindest versuchen: Leben, ohne bewusst schuldig zu werden. Schuld laden wir Menschen dann auf uns, wenn wir uns bewusst und vorsätzlich auf Kosten anderer Menschen einen weltlichen Vorteil verschaffen, andere betrügen, hintergehen, mit List und Tücke ausnutzen, für unseren Vorteil Wichtiges verschweigen oder gar andere Menschen verraten und umbringen.
Das ist die wahre Schuld. Die Schuld, die wir in vollem Bewusstsein unserer eigenen Schlechtigkeit begehen.
Ich spreche hier nicht von der „falschen Schuld“, die uns von anderen Menschen, oft aus deren pädagogischer Unfähigkeit, eingeredet wurde: „Da hast du selber Schuld.“ Diese „falsche Schuld“ sollten wir bewusst aus unserem Inneren entfernen! Sie ist nur ein üble Hinterlassenschaft anderer Menschen. Ein Fehler ist ein Fehler und keine Schuld!

Sehr häufig ist die Schuld, die wir begehen, ohne dass wir uns ihrer wirklich bewusst sind. Wir tun Dinge, gerade wenn wir noch jung sind, die wir später bereuen, weil wir erst dann zur Besinnung kommen.
„Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“

Und dann kommen wir noch zu der Schuld, die wir Menschen begehen, ohne sie jemals einzusehen. Die Schuld, die unsere Phantasie uns so zurechtredet, dass unser Ich im Selbstmitleid als unschuldig dasteht. „Was hätte ich denn machen sollen?“
Aber eins gilt für jede Form der echten Schuld:
Sie richtet im Inneren unserer Seele, dieser einmaligen und mysteriösen Besonderheit unseres Menschseins,
unauslöschlichen Schaden an.
Schuld!: Vierte Schutz-Emotion neben Angst, Scham und Ekel, bewahrt uns mit Hilfe unseres Gewissens davor, Grenzen zu überschreiten, die wir für das Leben und uns selbst nicht überschreiten dürfen!

Die Schuld ist wie eine fortwährende Last in unserer Seele. Wir brauchen dann die Verdrängungs-Angst, damit die Schuld nicht fortwährend unser Leben belastet. Die Angst aber ist noch übler zu ertragen. So verwandelt sie sich in Aggression, zerstörerisches Verhalten, das sich projektiv gegen andere oder uns selbst richtet. Gegen unsere Seele, unseren Geist, unseren Körper!
Dann wird aus der Schuld Leid und Schmerz für uns oder andere und vielleicht neue Schuld und ein Teufelskreis und am Ende bleibt dann nur Trauer und müde Depression. Ein verpfuschtes Leben. Ein elender Werdegang.

„Mein Gott, was habe ich getan?“
Der erste Schritt, um uns aus der Last der Schuld zu befreien.
Die Reue sagt: „Es war nicht gut und richtig, es war ein Fehler. Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen, es tut mir zutiefst leid.“
Die Buße sagt: „Das kannst Du nicht, Du kannst nicht mehr zurück, aber Du kannst es in Deinem weiteren Leben durch gute Taten, ein gutes Leben, klein werden lassen, nur eine kleine Ecke in Deinem inneren Seelengarten, zwischen all den Blumen und Pflanzen von Liebe und Schönheit.“
Und die Sühne? Sie bleibt als Strafe, als Einschränkung unserer Freiheit, wenn Reue und Buße dem Leben und unseren Mitmenschen nicht ausreichen. Davor möge uns die Güte des Lebens bewahren und der Trost.
Am Ende sind wir frei und erlöst und Leichtigkeit und Freude bestimmen unser Dasein.

Das Kind, die Erde, der Spatz und Sein und Trost

Sein ohne Müssen,
ohne Forderung und Zwang.
Sein in Liebe Trost und Freude.
Im Licht sein.
Licht sein für die anderen,
nur einfach sein
und so auch mit den anderen verbunden
und zusammen sein.
Auf dem Feldstein sitzt ein Kind,
die Füße beieinander,
die kleinen Hände vorm Gesicht
und weint.
Ein grauer Spatz kommt ihm ganz nahe,
pickt Körner von der Erde.
Er fliegt nicht fort
er hüpft und pickt,
ganz ruhig,
als wüsst er alles.

Gedicht - Der Zeitgeist ist des Bösen Waffe

Der Zeitgeist ist des Bösen Waffe,
damit er Streit und Trennen schaffe,
“Geht doch einfach auseinander.”
“Ja, dann such Dir doch ‘nen Andern.”
“Er ist nicht gut für Dich,
er denkt ja immer nur an sich.”
“Dem warst Du niemals wirklich wichtig,
für den ist nur das Eigene richtig.”

So flüstern sie von allen Seiten,
ha’m Spaß, wenn Andere sich streiten,
und niemand redet mehr von Treue:
“Versucht’s noch mal auf’s Neue.”
Wie ist’s doch schön chaotisch sein,
und sich am Leid der Andern freu’n
und kluge Sprüche hinterlassen:
“Ich konnt das alles gar nicht fassen.”
Ihr Heuchler, Pharisäer, Besserwisser,
Ihr Pisser,
nichts wisst ihr von Gott und Mensch und Ewigkeit,
von tiefer Liebe und Beständigkeit.”

Von Zweien, die gemeinsam suchen,
und manchmal auch die Welt verfluchen,
die nichts und niemand trennen kann,
freie Frau und starker Mann.
Die lassen sich nicht einvernehmen,
vom Zeitgeist, Korrumpier’n und Lähmen,
die Hexe kommt ins Höllenfeuer,
und zwei bleiben sich in Liebe teuer.

Treue ist das hohe Gut,
aus Treue wächst uns Lebensmut,
Treue ist das Heimatland,
Treue ist das feste Band.

Aber Treue ist nicht der Freund des Geistes unserer Zeit,
der sich an Zerfall und Trennen hinterhältig freut.

Schöner Schiet, da wird nichts Gutes draus.

Die Zukunft der Welt

Reiche zu bilden, Hüllen zu schaffen, Kreise zu ziehen ist dem Menschen als soziales Wesen genetisch innewohnend. Aus kleinsten familiären Gruppen werden Clans, aus Clans werden Stämme, aus Stämmen werden Völker, aus Völkern werden Nationen, aus Nationen werden nationale Gemeinschaften, aus nationalen Gemeinschaften werden Machtblöcke. So werden die Kreise größer und größer.

Diese Entwicklung hat also ein Ziel: Ein großer Kreis, ein Menschheitsreich.
Diese Entwicklung geschieht durch kriegerische Gewalt. Es geht um Haben und um Sex. Die Naturvölker lebten nahezu 300.000 Jahre in der Natur und von der Natur. Die Macht des Sexualtriebes bewirkte erst lineare, dann exponentielle Vermehrung. Nie war es deswegen möglich, sich lange in einem Zustand friedlich einzurichten. Versorgung-Haben musste her!

Gab es gute Entwicklung durch Erfindungen, durch natürliche Vorteile, durch gut gestaltete und gelenkte soziale Bedingungen, dann entstanden Vorteile im Lebensniveau. Nun entstanden zwei Möglichkeiten: Wegnehmen oder weggenommen werden.

Starke Gemeinschaften mit neuen Waffen und neuen kriegerischen Strategien überfielen Schwache, weniger gut geschützte Gemeinschaften, unterwarfen sie, raubten sie aus, die Sexualität bewirkte meist gewaltsame Vermehrung und Vermischung. Der Kreis wurde größer.
Oder Gruppen von Menschen, die auf Grund von entstandenen Lebensvorteilen ein besseres Dasein lebten, als andere, wurden überfallen und einverleibt von denen, die zwar weniger hatten, aber viele waren und stark in der kriegerischen Kraft. Auch so entstanden neue größere Kreise.

Friedliche Herrschaftsvergrößerungen, vielleicht noch gegründet auf beidseitiger Freiwilligkeit, sind in der Geschichte der Menschheit – leider – sehr selten.

Und wie ist der aktuelle Zustand der Welt?
Nur noch 2 große Reiche:
Die mehr oder weniger demokratischen Länder und Nationen, wo Freiheit, Selbstbestimmung, Wohlstand und Menschenrechte gelten, im Kern nur etwas mehr als 20 Staaten, mit Einschränkungen etwas mehr als 60 Länder.
Auf der anderen Seite autoritär, diktatorisch oder tyrannisch gelenkte Staaten und Nationen. Teils schwach, klein, korrupt, teils riesig und mächtig. Mehr als 130 sind das.

Wer wird wegnehmen, wer wird dominieren, wer wird sich einverleiben und wem wird weggenommen werden, wer wird ausgenutzt und unterworfen werden?

Wie schön wäre die Zukunft eines friedlichen Menschheitsreiches. Menschen mit Menschen im Miteinander, nicht Gegeneinander und Übereinander. In Harmonie mit der gesamten Schöpfung. In Ehrfurcht vor dem Leben, allem Leben in all seiner Vielfalt, allen Variationen und allen Besonderheiten und Sonderbarkeiten und Faszinationen.

Es wird so kommen, aber der Weg dorthin wird wohl noch einmal ein Weg großen Leides für viele sein. Leider wurden in der Menschheitsgeschichte nahezu alle Waffen, die erfunden wurden, auch benutzt. Also: Nutzen wir unsere Fähigkeit zur Vorausschau, handeln wir rechtzeitig für uns, um dort zu sein, wo Freiheit, Wohlstand und Frieden möglich sind.

Und warum hören wir nicht auf den Mann aus Nazareth?
Ehrfurcht vor dem, was über uns ist und in dem wir enthalten sind, Liebe zu den Menschen und der Schöpfung! Denn die Zeit in diesem weltlichen Reich ist kurz! Vielleicht nur eine Probeveranstaltung.

07 / 2022

Der Pazifist und der Tyrann

Der Pazifist ist ein Mensch, der aus seinem tiefsten Inneren heraus weiß, wie wichtig es ist, Frieden zu haben. Frieden mit sich selbst, Frieden mit allen Mitmenschen, Frieden mit der Schöpfung.
Der Pazifist weiß, dass es den Frieden nicht zum Nulltarif gibt. Um Unfrieden in Frieden zu verwandeln, brauche ich eine große innere Stärke, große Fähigkeiten, Verbindungen herzustellen und Mut und Entschlossenheit. Der Pazifist bleibt fest und gelassen, auch wenn Aufruhr und Aggressionen ihn umgeben.
Und der Pazifist ist ein Realist! Er weiß, dass man einen Tyrannen nicht durch Freundlichkeit und Nettigkeiten in einen guten und lieben Menschen verwandeln kann. Denn der Tyrann ist ein Wesen aus Macht, Angst und Aggressionen. Der Tyrann weiß nichts von den wahren Werten des Lebens, von Liebe und Humanismus und Empathie und Frieden! Man kann versuchen, sich ihm zu entziehen, man kann versuchen sich ihm entgegenzustellen – das erfordert sehr viel Mut! Man kann versuchen, sich ihm zu unterwerfen – das kostet die eigene Identität! Man kann versuchen, sich zu verstellen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen und versuchen, so gut es geht, dabei ein guter Mensch zu bleiben; und man kann rechtzeitig handeln und weggehen, bevor der Tyrann sich mit seiner Macht ausbreitet. Mehr geht nicht! Der Pazifist weiß das!
Der Pazifist wird sich nicht durch Verführungen und Schaffung von Feindbildern der Mächtigen dazu verleiten lassen, in Kriege zu ziehen und dabei in Wirklichkeit nur den Interessen der Mächtigen zu dienen. Er lässt sich nicht zu falschem Heldentum verleiten.

Pazifismus ist nicht „Friede, Freude, Eierkuchen.“ Pazifismus ist eine Haltung, die um den unglaublich hohen Wert des Friedens weiß! Alles Gute kann nur aus Frieden entstehen!

Wofür lohnt es sich zu sterben?

Für die Herrscher und die Mächtigen? Für Geld, weltliches Gut und sonstigen Plunder? Für die Vergeltung und die Rache? Für die Ehre (was ist das genau?)?
Für Volk und Vaterland? Für Ruhm und Macht? Für den Sieg? (Sieg über was?)
Für das alles wohl nicht! Da gab es schon genug, die das getan haben und was hat es Ihnen gebracht?

Es gibt wohl nur sehr wenige Dinge, für die es sich lohnt, das Risiko einzugehen, zu sterben:
1. Wenn die bedroht sind, die wir lieben, die ein Stück von uns sind, die ein Teil unserer Seele sind.
2. Wenn wir selbst von den Aggressionen des Bösen bedroht sind.
3. Wenn unser Leben in Frieden und Freiheit in der Gemeinschaft von Menschen, mit denen wir gerne zusammenleben, bedroht ist. Wenn wir der Gewalt von Tyrannen ausgesetzt werden.

Freiheit und Wohlstand und das, was wir lieben! Das können auch innere Wahrheiten sein, die zutiefst mit unserem Selbst verbunden sind. Etwas, was man vielleicht als eine innere Ehre bezeichnen kann.

Werden wir aufstehen und kämpfen, wenn ein mächtiger Tyrann versucht unsere freiheitliche Demokratie und unseren durch unser Leben in Freiheit und Frieden mit viel Fleiß und Mut erworbenen Wohlstand zu zerstören?

Und werden wir aufstehen, wenn ein guter Freund, ein wertvoller Nachbar, durch einen Tyrannen bedroht wird?
Das ist so das, was mir einfällt.
Wofür sind wir bereit, das Risiko einzugehen, unser Leben zu opfern?

Wie sehen Sie diese Frage?

Was bleibt?

Nur die Schönheit des Lebens und die schönen Momente und alles, was wir liebten und alle, die wir liebten und die uns liebten.

Das große Abenteuer des Mysteriums „LEBEN“.
Alles andere ist Gestrüpp, Sumpf, leere Wüste und Müll.
Auch darin wird sich noch dies und jenes Beglückende finden, so wie uns an einem langweiligen und arbeitstechnisch durchorganisierten und durchstrukturierten Arbeitsplatz im mit Leuchtstoffröhren kalt erhellten Großraumbüro ein kleiner Kaktus erfreuen kann.

Aber was ist das schon?

Wir fahren uns fest

Nun bin ich seit 45 Jahren Arzt und seit 35 Jahren Psychotherapeut. Die Zahl der Menschen mit psychischen Störungen hat dramatisch und exponenziell in den letzten 10-15 Jahren zugenommen. Die Menschen mit

  • Erschöpfungsdepression, die den Lebensanforderungen in Beruf und Beziehung nicht mehr gewachsen sind,
  • die Menschen mit vor allem psychosomatisch bedingten oder stark durch psychische Belastungen geförderten Krankheiten, den Autoimmunerkrankungen, den Schmerzsyndromen, der Fibromyalgie-Erkrankung, dem Fatigue-Syndrom,
  • den Menschen, die unter krank machender Einsamkeit leiden und
  • den vielen vielen, die einfach mit diesem Leben des „Zuviel und Zuschnell“ nicht mehr fertig werden, wo gute und verlässliche Führung fehlt- sie werden mehr und mehr und mehr.

Hinzu kommt die zunehmende Zahl alter Menschen mit ihren vielen chronischen Erkrankungen, die Migrantinnen und Migranten, die in unser Gesundheitssystem strömen und das alles bei einem immer weiter zunehmenden medizinischen Fortschritt. Die Menschen im Gesundheitssystem sind absolut am Limit!

Es bleibt keine Zeit mehr für fürsorgliche Zuwendung, für gemeinsames Nachdenken, Überlegen und Suchen und für geduldiges Einleiten und Durchführen von komplexen Therapien.
Hinzukommt die unglaubliche Bürokratie! Statt spontan als Arzt und Psychotherapeut helfen zu können, sind bürokratische Vorschriften zu beachten, Behinderungen und Einschränkungen, die das Helfen zusätzlich völlig unnötig erschweren..
Es ist so, als wenn man von Niedersachsen kommend morgens in der Hauptverkehrszeit nach Hamburg hineinfahren möchte und über die Elbbrücken muss: Man fährt sich fest, nichts geht mehr! Auch Schleichwege sind zugestopft. Zuviel!

Müssen immer erst Katastrophen geschehen oder großes Leid eintreten, damit endlich sich die Dinge zum Guten ändern? Ist erst Aufruhr notwendig, damit die aufwachen, die für die Regelung unseres Zusammenlebens zuständig sind?

Diplomatie

Kennen Sie den Film „Diplomatie“ von Volker Schlöndorff? Ein in jederlei Hinsicht außergewöhnlicher Film, der insbesondere die Macht der Diplomatie zeigt. Diplomatie ist etwas besonderes.
Erste und wichtigste Voraussetzung, um durch Diplomatie etwas zu erreichen, ist es, den Menschen, den ich zum Umdenken und Umlenken bringen möchte, in der Tiefe seiner Seele zu berühren. Gute Diplomatie spielt sich nicht in oberflächlichen Verhandlungen ab.
Das sind „Deals“. Kann auch mal sinnvoll sein, hat aber mit Diplomatie im eigentlichen Sinne nichts zu tun.

Diskussionen führen meistens zu gar nichts, da sie als etwas empfunden werden, was nur mit Sieg oder Niederlage zu tun hat. Die Diskussion funktioniert nur in der demokratischen Gesellschaft. Aber die Diplomatie brauchen wir ja meist dort besonders, wo Demokratie nicht möglich ist.

Der gute Diplomat stellt zuallererst aus einer Position der inneren Festigkeit und bescheidenen Souveränität eine gute, möglichst vertrauensvolle Atmosphäre her. Er hat eine vorurteilsfreie Einstellung und die heißt:
„Ich interessiere mich für diesen Menschen, ich möchte erst einmal wissen, was diesen Menschen innerlich antreibt, wie seine Vorstellungswelt zusammengesetzt ist.“ Der gute Diplomat ist eingehend auf den anderen, er ist ein interessierter, wertschätzender Kundschafter. Sein Ziel ist es keinesfalls, zu urteilen, gar zu verurteilen, zu bewerten oder sich als Besserwisser darzustellen.

Und er braucht Zeit, viel Zeit! Vielleicht braucht man gemeinsame Tage! Es geht ja zielmäßig darum, den anderen nicht nur „in die Ecke zu diskutieren“, sondern es geht oft um eine tiefgreifende Umstimmung.

Ein paar Dinge verliert der gute Diplomat nie aus dem Auge:
1. Im tiefsten Inneren suchen wir Menschen alle dasselbe:
Vertrauensvolle Nähe, Versorgung, Schutz und frei atmen zu können.
2. Wir leben nicht gerne im „Zuwenig“ und vor allem leben wir äußerst ungern in einem Zustand, wo uns freie Entwicklung zu einem guten Leben nicht möglich ist. Daraus entsteht oft Demütigung und Demütigung gehört zu den seelischen Zuständen, die für uns Menschen extrem schwer zu ertragen sind.
„Seinen Feinden schenkt man den Fisch, seinen Freunden schenkt man die Angel“.
3. Wir Menschen suchen nach Macht, um uns aus missliebigen unangenehmen Zuständen zu befreien und wir rücken die Macht um so mehr nach vorn, je mehr wir uns aus inneren oder äußeren Gegebenheiten heraus in Bedrängung befinden.
4. Kriegerisches, aggressives, zerstörerisches Verhalten ist Ausdruck von Krankheit! Einer Krankheit, die jeder Mensch bei sich selbst im Kleinen und im Großen kennt:
Ungerechtigkeit heißt das Krankheitsvirus. Dieses Virus wollen wir loswerden und es setzt unser „Immunsystem“ in Bewegung. Unsere Abwehr, unsere Kampfbereitschaft! Krankheit braucht Heilung!
5. Wir Menschen werden beeindruckt von Menschen, die freundlich, mutig, stark und wahrhaftig leben, so weit wir Menschen das können.

Ich glaube, wenn ein Diplomat diese Regeln beachtet und die menschlichen Voraussetzungen mitbringt, kann er – vielleicht nicht gleich – aber doch Höhe um Höhe fast alles erreichen. Fast!

Unabdingbar für das Leben

Viel ist es eigentlich nicht!
Vielleicht ganz am Anfang Versorgungssicherheit. Wissen, dass man immer sein täglich Brot haben wird. Genug Geld für die wirklich wesentlichen Dinge des Lebens: Gesunderhaltung, ein Dach über dem Kopf, genug für eine gesunde Ernährung und noch so für einige Dinge, die für unsere Entwicklung in diesem Leben wirklich wichtig sind.

Dann Menschen, die uns lieben und die wir lieben. Ein Ort, wo die sind, die sich freuen, wenn ich da bin und auf die ich mich freue, sie wieder zu sehen.

Dann die Fähigkeiten und die Möglichkeiten und die Hilfe dabei, aus dem, was mir an Begabungen und Talenten mitgegeben ist, das Beste zu machen. Dass aus der Zwiebel die Pflanze wird, die aus ihr werden soll, in ganzer Größe oder auch Kleinheit und Schönheit.

Und als letztes vielleicht noch eine Gruppe von Menschen um mich herum, unter denen ich gerne lebe, mit denen ich verbunden bin und die mein Leben begleiten und wo ab und zu immer wieder neue Menschen hinzukommen. Das gibt meinem Leben Sicherheit.

Manches hiervon kann ich selbst durch eigene Entscheidungen beeinflussen und bewirken, das meiste aber kommt durch Schicksal und Zufall zustande. Und wer oder was steuert den Zufall?

Der Mensch

Auf dem Kutschbock sitzt jemand, der heißt Ich. Den Wagen ziehen zwei Pferde, die heißen Sex und Haben. Ich versucht sie am Zügel zu halten und auf dem Weg zu bleiben. Neben Ich sitzt ein Affe, ein Schimpanse, der ziemlichen Blödsinn macht, er heißt Entertainment. Hinten auf der Ladefläche sind zwei Gestalten, manchmal, wenn der Wagen ruhig dahinfährt, schaut Ich nach hinten. Die eine Gestalt heißt Spiritua, sie liegt entspannt und schaut weit nach oben. Neben ihr sitzt Sapientia, sie ist vertieft, hat zwei tiefe Falten auf der Stirn und grübelt und denkt. Alles weitere ist der Phantasie überlassen.

Futterneid

Liegt ein Stückchen Brot im Dreck
Die Möwe hackt die andre weg
Vom Löwen nur ein kurzes Brüllen
Und alle folgen seinem Willen
Aus dem Kadaver reißt er große Stücke
Vom Schakal nur neidisch Blicke
Futterneid, Futterneid
Tierische Natürlichkeit

Theoretisch gäb‘s genug für jeden
Aber besser sich befehden
Und könnt ich auch alles gar nicht fassen
Nur keinen an den Trog ranlassen
Meines ist das alles, meins!
Und ganz bestimmt nicht deins
Futterneid,Futterneid
Der Menschen kleine-Geistigkeit

Das gehört hier alles mir
Dich will doch niemand hier
Du gehörst hier nicht dazu
Hau ab, gib Ruh
Hier ist kein Platz für dich
Oder willst du etwa Krieg?
Futterneid,Futterneid
In seiner ganzen Miesigkeit

Und dann die Größe der Barmherzigkeit
Das Wunder unsrer Menschlichkeit
Ich denke nur an geben
An Ehrfurcht vor dem Leben
Daran, das alles heil bleibt
Nichts und niemand abwärts treibt
Mitleid, Mitleid
Für menschliche Glückseligkeit

Durch Krisen durchkommen

„Krisen sind auch Chancen“ – so wird es ja immer gerne erzählt. Aber wenn man in einer richtig schweren Lebenskrise steckt, dann kann man mit solchen Sprüchen gar nichts anfangen.

Ich sage etwas anderes:
„Durch Krisen muss man durchkommen.“
Wie gelingt das?
Als erstes sich bewusst machen, dass jede Krise vorüber geht! Jede!
Das Leben ist kein Schachspiel! Hinter der Krise wartet etwas Neues, Gutes, was wir uns nur noch gar nicht vorstellen können.
Das Leben will, das wir lebendig sind!

Und dann: Sich so schnell wie möglich in einer Krise kompetente Hilfe holen! Ein Mensch, bei dem wir spüren, dass er zutiefst unsere Lage versteht und auf uns eingehen kann.
Es geht ja meistens darum, dass unser „Fantasieapparat“ in Bewegung gesetzt wird. Wir haben ja Lösungen in uns, die uns allein, wenn wir uns in uns selbst um den Mist herum im Kreis bewegen, nicht einfallen.
Wir kennen ja immer nur uns selbst und denken, so wie es ist, ist es richtig und geht nicht anders. So ist es nicht!

Wir Menschen sind „umgeben von einem unendlichen Meer von Möglichkeiten.” Diese Möglichkeiten müssen nur zu uns kommen können. Einfälle, Ideen, neue Vorstellungen, manchmal Träume bringen Erleichterung und neuen Lebensmut.

In Resonanz mit einem anderen Menschen, alleine schon dadurch, dass wir alles frei und offen aussprechen können, entsteht Entspannung und Entängstigung und manchmal langsam, manchmal ganz plötzlich, gehen neue Türen auf.
Licht! Weiter Blick.

Dann in üblen Krisenzeiten sich darauf besinnen, was man alles schon im Leben hinbekommen hat. Das Leben ist für sehr viele von uns keineswegs ein leichter Weg. Für viele von uns schon in Kindheit und Jugend nicht. Wie haben wir das eigentlich geschafft? Was war es in uns, dass uns immer wieder im Leben gehalten hat? Wie konnten wir so viel erreichen?
Es sind Fähigkeiten, Begabungen, Anlagen und manchmal auch so etwas wie „Karma“, das uns mit diesem Leben verbindet.
Darauf können wir vertrauen!

Dann versuchen, was manchmal schwierig ist, sich den Konflikt bewusst machen, in dem wir stecken.
Sehr häufig ist es der Konflikt zwischen der Notwendigkeit zur Versorgungssicherheit einerseits und der Erfüllung von Selbst-Wünschen anderseits.
Oftmals auch der Konflikt zwischen unserem Verantwortungs und -Pflichtbewusstsein einerseits und dem, wohin uns unsere Emotionen ziehen. Dann auch zwischen dem Wunsch, Neues in unser Leben kommen zu lassen und andererseits der großen Angst vor Trennungen. Und dann – sehr häufig – das mühsame Mitschleppen von üblen Konflikten aus unserer Kindheit! Oft irgendwo im Unbewussten abgelagert. Eine schwere Last!

Also:
Innere Klärungen, die wir mit kompetenter Unterstützung am besten erreichen können, führen uns aus der Krise.
Und die Zeit spielt eine Rolle und Freunde und die Einwirkungen des Schicksals, oder, wie ich es sagen würde, die Gnade einer Macht aus der Ewigkeit, mit der wir verbunden sind.

Zum Aufgeben besteht absolut kein Grund!

Kapitalismus

Kapitalismus ist prinzipiell nichts Schlechtes. Geld dient als Katalysator um neue Entwicklungen in Gang zu bringen. Geld ist eigentlich nichts anderes als gespeicherte Energie, von Menschen entweder durch Arbeit oder durch Mut und Initiativgeist oder Beides aus den Ressourcen der Erde gewonnen.

Aber wie bei allen Dingen des Lebens gibt es immer zwei Seiten: Die gesunde und die pathologische Seite.
Die gesunde Seite des Geldes ist es, dass aus den Ressourcen der Natur für viele Menschen, für immer mehr Menschen, die diese Erde bevölkern, ein Leben in Wohlstand und guter persönlicher Entwicklung zu Stande gebracht werden kann.
Die pathologische Seite des Geldes ist es, dass es sich in den Händen weniger anreichert und nur noch der Machtvergrößerung und dem Wohlergehen weniger dient. Nicht mehr „Miteinander“, sondern „Gegeneinander“. Nicht mehr „geben“, sondern“ wegnehmen“. Die Krankheit heißt: Gier

Der Kapitalismus funktioniert eben nur, wenn er eine gute, feste ethische Hülle hat. Diese Hülle heißt entweder Humanismus oder Christentum.
Letztlich geht es eben immer um dasselbe: Wollen wir auf dieser Welt ein gutes Leben führen oder ein schlechtes Leben? Wollen wir geben oder wegnehmen? Wollen wir nach diesem kurzen Dasein auf dieser schönen Erde in einem guten Zustand ins Land der Ewigkeit kommen oder in einem elendig schlechten Zustand?
It‘s up to you!

Wenn die Menschen sich über die endlichen Fragen des Lebens und die Unendlichkeit mehr Gedanken machen würden, dann könnte alles auf dieser Erde wunderbar funktionieren.
Wie sagte es der Mann aus Nazareth:
„Geben ist seliger als nehmen.“
Und: “Selig sind die, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“

Ohne das richtige Wertegerüst ist alles brüchig und der Sturz in die Tiefe ist schrecklich.

Mensch und Umwelt

Fast 300.000 Jahre haben wir Menschen in der Natur gelebt.
Etwa 10.000 Jahre haben wir mit der Landwirtschaft
von Mutter Erde gelebt.
Seit 300 Jahren mit der Industriegesellschaft beuten wir unsere Erde und die Natur aus.
Und seit mindestens 50 Jahren leben wir gegen unsere Mutter Erde an.
Die Menschen verhalten sich wie Jugendliche, die jetzt endlich erwachsen werden müssen. Ein erwachsener Mensch wird zusammen mit seiner Mutter leben. In einem guten und freundlichen Miteinander.
Welcher Mensch hat ein Interesse daran, seine eigene Mutter zu bekämpfen?!
Wir befinden uns, die ganze Menschheit, an einer Stufe zum Erwachsenwerden .
Auch in unserer menschlichen Entwicklung die schwierigste biologische Wachstumsstufe – vom Jugendlichen zum Erwachsenen!
Meist nicht ohne Krise, aber es wird gelingen.

Woran erkenne ich einen schlechten Menschen?

10 FAKTEN

1. Schlechten Menschen ist Geld sehr wichtig. Liebe braucht kein Geld und Geld braucht keine Liebe!
2. Schlechte Menschen reden schlecht über andere Menschen. Gute Menschen versuchen zu verstehen, zu analysieren und richten und werten nur selten.
3. Achten Sie darauf, wie oft Menschen Sätze mit „Ich“ beginnen. Je mehr „Ich“ in der Kommunikation ist, umso eher können Sie davon ausgehen, es mit einem schlechten Menschen zu tun zu haben. Gute Menschen möchten gute Beziehungen herstellen.
4. Menschen die aus Elternhäusern kommen, wo Bindungsstörungen vorhanden waren und wo Gewalt erlebt wurde, haben das immer selbst auch in ihrem Schatten in sich. Aufpassen! Gute Menschen berichten gut und liebevoll über ihr Elternhaus.
5. An den Taten sollst ihr sie erkennen! Schlechte Menschen reden viel, was sie alles tun wollen und wie großartig ihre Ideen und Vorstellungen sind. Aber wenn es drauf ankommt, dann sind sie nicht da! Gute Menschen tun Gutes!
6. Schlechte Menschen lügen viel. Manche so raffiniert, dass es nicht gleich auffällt. Lügen brauchen wir Menschen, um uns in Notzeiten verteidigen zu können. Wer jedoch denjenigen belügt, der ihm Vertrauen entgegenbringt, ist definitiv ein schlechter Mensch. Wer das einmal macht, der macht das auch immer wieder! Aufpassen!
7. Schlechte Menschen haben wenig Empathie. Sie betrachten andere Menschen vorrangig unter dem Aspekt, ob die ihnen etwas nützen könnten. Nutzdenken. Gute Menschen sehen den Andern so, dass sie gerne mit ihm eine gute, vertrauensvolle und freundliche Beziehung haben möchten.Verbindung, nicht Nutzen. Sehr gute Menschen handeln uneigennützig.
8. Schlechte Menschen haben eine sehr selbstbezogene Eitelkeit. Der äußere Schein ist Ihnen bei weitem wichtiger als das Sein. Gute Menschen möchten in erster Linie einfach gute Menschen sein, möglichst offen und ehrlich. Die äußere Darstellung dient ihnen nur zur Unterstreichung ihrer Persönlichkeit oder ergibt sich von selbst, oft als Originalität.
9. Schlechte Menschen berichten über ihr bisheriges Beziehungsleben in der Regel abwertend in Bezug auf die bisherigen Liebschaften. Gute Menschen sehen immer ihren eigenen Anteil.
10. Schlechte Menschen sind in der Regel in ihrem Selbstwert schwach. Sie können mit Kritik nicht umgehen, sie lassen sich leicht provozieren und es ist ihnen äußerst wichtig, „was die Leute denken.“ Gute Menschen bleiben bei sich selbst.

Bedenken Sie bitte, dass die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Menschen vielleicht die allerwichtigste ist in unserem Beziehungsleben. Natürlich gibt es da Grautöne. Heilige sind wir ja alle nicht!
Seien Sie realistisch! Verfallen sie nicht ins „Friede, Freude, Eierkuchen“-Denken. „Jeder Mensch ist doch ein guter Mensch.” „Der kann ja auch nichts dafür, dass sein Leben so schwierig war.“ Das sind Sichtweisen, die Ihnen mit Sicherheit Enttäuschungen bringen. Manchmal sogar Beschädigungen!
Und noch etwas: „Es wird mir schon gelingen, den Anderen zum Guten zu ändern.“ Nein! Das funktioniert fast nie!
Lieber ein guter Mensch mit Ecken und Kanten, krumm gewachsen, als ein schlechter Mensch, der scheint und glänzt. Herzlichst

Dr. Matthias Stephan

08 / 2022

Vielfältigkeit und Ähnlichkeit

Eine der Grundlagen des Lebens ist der Kreis. Oder auch die Hülle. Jedes etwas hat eine Hülle. Die Zelle, die Gebärmutter, in der wir heranwachsen, wenn wir auf dieser Welt ankommen, die Haut, die uns schützt, die Familie um uns herum, die Gemeinde, die Natur, der Kosmos – alles Hüllen, in denen wir sind.

Die Hüllen geben uns Sicherheit und Geborgenheit. Wir suchen Kreise, in denen wir uns aufgehoben fühlen.
Dabei suchen wir zuerst das, was wir kennen, denn das, was wir kennen, vermittelt uns Sicherheit. Die Amsel bewegt sich unter Amseln, der Hund unter Hunden und nicht unter Katzen. Der Löwe lebt nicht friedlich mit der Antilope zusammen.
Komme ich als Europäer in ein afrikanisches Land, treffe dort einen Europäer unter all den vielen Afrikanern, so werde ich mich wohl automatisch zu diesem Menschen hingezogen fühlen. Ich möchte ihn kennenlernen. Er ist mir ähnlich, ich freue mich, das Ähnliche zu treffen. Wir können wohl davon ausgehen, dass es sich bei diesem Mechanismus um ein genetisch fixiertes Programm handelt. Ähnlichkeit erzeugt Sicherheit und Verbundenheit.

Demgegenüber steht unsere menschliche Neugierde und unser Wissensdurst. Das Neue und Andere zu entdecken, hat etwas zu tun mit Abenteuer und Entdeckungslust. Besonders deutlich wird dies in der Sexualität, wo oftmals gerade das Andersartige hohe Anziehungskraft hat.

Die moderne Welt lässt es nicht mehr zu, dass wir uns in kleine Kreise zurückziehen können, wie dies vielleicht noch in der Steinzeit der Fall war. Einzelne Gruppen, von vielleicht 30 Menschen, die ihre eigenen Riten hatten und ihre eigenen Tätowierungen und Bemalungen.

Die Kreise und Hüllen werden größer und größer. Gleichzeitig bleibt unser angeborenes Bedürfnis nach kleinen Kreisen, sicheren Hüllen. Es geht also darum, beides zu beachten: Unser uns Menschen angeborener genetisch fixierter Wunsch nach Sicherheit in Ähnlichkeit, und auf der anderen Seite unsere Neugierde und Abenteuerlust mit der Entwicklung immer größere Kreise und Reiche.

Dieser Gegensatz wird ja erst dann zusammen finden, wenn alles ein Reich ist. Wenn die Welt, in der wir leben, eine große Hülle ist. Eine Hülle, in der wir alle uns sicher und geborgen fühlen! Davon aber sind wir Menschen noch sehr weit entfernt.
Es ist interessant, dass dieser Wunsch in dem größten Mantra der Welt, dem „Vater unser“ schon seit über 2000 Jahren enthalten ist: „Dein Reich komme….“

Rap

Gut oder schlecht
Fake oder echt
Schuld oder Recht
Karpfen oder Hecht
Du hast die Wahl
Du allein, Du allein
Du bist Abel oder Kain
Du bist Guter oder Schwein
Du kannst haben oder sein
Du hast die Wahl
Du, Du, Du
Hohl dir den Gral.

Willst du nehmen oder geben
Willst du Tod oder Leben
Bist du dabei oder daneben
Willst du rächen oder vergeben
Du hast die Wahl
Du allein, Du allein
Du bist Abel oder Kain
Du bist Guter oder Schwein
Du kannst haben oder sein
Du hast die Wahl
Du, Du, Du
Hol dir den Gral.

Drogen oder klar
Verlogen oder wahr
Masse oder rar
Bettler oder Zar
du hast die Wahl
Du allein, Du allein
Du bist Abel oder Kain
Du bist Guter oder Schwein
Du kannst haben oder sein
Du hast die Wahl
Du, Du, Du
Hol dir den Gral.

Wasser oder Dreck
Bleiben oder weg
Mit Sinn, ohne Zweck
Leb oder verreck
Du hast die Wahl
Du allein, Du allein
Du bist Abel oder Kain
Du bist Guter oder Schwein
Du kannst haben oder sein
Du hast die Wahl
Du, Du, Du
Hol dir den Gral.

Epilog
Die Liebe, leise, hörst Du sie
Sie allein verlässt dich nie
Weißt Du denn nicht wie
Sehe sie, fühle sie!

Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien sind ein Teil des Menschseins. Es gab sie ja auch schon in der Steinzeit.
Sie waren immer nur die Zusammenführung von zwei Zielen:
1. Erhalt der bestehenden Machstrukturen, beziehungsweise Absicherung des Geldes der Reichen.
2. Ablenkung der in einer Gesellschaft vorhandenen Aggressionen.
Bei Menschen oder in Gesellschaften, die sehr wenig von Aggressionen bestimmt sind, haben Verschwörungstheorien keine Chance.

Aggressionen entstehen dadurch, dass Menschen entweder in ihrer Kindheit und Jugendzeit, meist durch Gewalterfahrungen in ihrer Entwicklung gehemmt wurden (Neurotisierung) und sich so Entwicklungsenergie (Aggressionen) aufstaute oder durch später im Leben entstandene Traumatisierungen (zum Beispiel Kriege).
Und die Vergeltungsaggression, die manchmal von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist eine Ursache von in Gruppen oder Gesellschaften virulenten Aggressionen.

Eine in sich unfriedliche Gesellschaft, die vom „Nehmen“ und nicht vom „Geben“ lebt, erzeugt Aggressionen. Eine Gesellschaft, die Schuld nicht aufarbeiten kann und nicht vergeben kann, bleibt aggressiv.
Aggressionen erzeugen Feindseligkeit. Feindseligkeit braucht ein Ziel, gegen das die Aggressionen gerichtet werden können.
Dieses Ziel sind Schwache oder zumindest Schwächere, die besiegt, bestraft, ja gequält werden können:
1. Tiere, meist Raubtiere.
2. Menschen, die anders sind, irgendwie unähnlich.
3. Gruppen von Menschen, die anders leben, vielleicht stark zurückgezogen, nicht klar einsehbar. Oft mit neuen, klugen Gedanken, die die Welt der Mächtigen gefährden.
4. Menschen, die schlichtweg schwach und hilflos sind.

Die Mächtigen oder die, die nach Macht in übermäßiger Weise streben, bedienen sich dieser Mechanismen und verbreiten Verschwörungstheorien.

So werden die Aggressionen, die eigentlich ihre Ursache in der Unfriedlichkeit der Gesellschaft haben, die von Ungleichheit und Ungerechtigkeit geprägt ist, in projektiver Weise abgelenkt und so auf eine quasi pathologische Weise der Zusammenhalt der Gruppe von Menschen oder der Gesellschaft gefestigt.

Leider sind wir Menschen so konstruiert, dass letztlich immer das Projektive, das aus unserer Fantasie geboren wird, unser Leben bestimmt. Projektion ist das, was unsere Fantasie aus dem macht, was wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen.
Aber Menschen, die in einem Leben von Liebe, Festigkeit, Behütung und Verständnis aufwachsen, entwickeln vor allem positive Projektionen. Damit füllen sie ihr Leben, das dann zu Schönheit, Frieden und menschlicher Größe wird.
Also: Hüten Sie sich vor Menschen, die von Aggressionen getrieben sind.
Hüten Sie sich vor Menschen, deren Kindheit und Jugendzeit von Gewalt und Vernachlässigung geprägt war.
Hüten Sie sich vor den Mächtigen und Reichen, jedenfalls ist es wichtig bei denen in besonderer Weise darauf zu achten, ob sie gute oder schlechte Menschen sind.
Gute Menschen übernehmen Verantwortung für andere Menschen und geben.
Schlechte Menschen denken zuerst nur an sich selbst und nehmen!
„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Hinmelreich kommt!“

Und achten Sie darauf, wie stark in der Gesellschaft, in der Sie leben, die Aggressionen wachsen. Da gibt es dann auch eine rote Linie!
Spätestens wenn Menschenmassen brüllend durch die Straßen ziehen, dann sollten Sie die Koffer packen.

Es gibt viele berühmte Bücher und Filme zu diesem Thema.
Zwei möchte ich empfehlen:
1. „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee
2. “Billy Budd“ von Melville.
Beides wurde auch mit berühmten Schauspielern verfilmt.
Und vielleicht noch: „Ein Mann wird gejagt“, mit Robert Redford.

08 / 2022

Gedicht Wildgänse

Schon aus der Ferne höre ich ihr Gequäk
Hoch oben ziehen sie hinweg
Zwei große V in Formation
Nach Süden geht es lang
Wie ich ihn liebe, den Gesang
Haltet durch ihr letzen Freien
Möcht euch größte Kraft verleihen
Vor den Menschen seid gefeit
Mit ihrer scheußlichen Gefräßigkeit
Ohne Ehrfurcht vor dem Leben
Nur nach Gier geht all ihr Streben
Passt auf auf eurem langen Flug
Kommt heil an, das ist genug.
Ein freies Leben ist der Lohn.

Die wahre Quelle für Ärger, Wut und Hass

Ärger, Wut und Hass sind die Emotionen, die aus dem Zustand von Ohnmacht und Bedrohtheit entstehen. In jedem Fall handelt es sich um den Ausdruck gestauter Lebensenergie– Lebensenergie, die sich nicht in konstruktiver Weise entwickeln kann. Konstruktiv bedeutet hierbei in erster Linie in einer Weise, die Verbindung schafft.
Wie sehr bei Menschen die Mischung aus Ohnmacht und Bedrohtheit internal gespeichert ist, hängt vorrangig von drei Faktoren ab:
1. Neurotisierung in der Kindheit und Jugendzeit
2. Psychische Traumatisierungen
3. Aktuelle Einwirkungen von nicht zu bewältigenden Lebensstressoren.

Prinzipiell kommt es zum Aufstau von psychischer Energie immer dann, wenn angestrebte und dem Wesen unabdingbar zugehörige Lebensziele nicht erreicht werden können, da sie durch dem Einfluss anderer Menschen in der Entwicklung behindert werden.

Kann diese Entwicklungsbehinderung schicksalsmäßigen Einwirkungen zugeordnet werden, so wird sie nicht mit anhaltender Wut, Hass und Ärger verarbeitet, sondern eben dem Lebensschicksal zugeordnet.
Wird die Entwicklungsbehinderung jedoch der Macht anderer Wesen oder anderer Menschen zugeordnet, so entstehen aus der erlebten Ohnmacht die Emotionen Ärger, Wut und Hass, die dann gerichtet sind:
„Ich bin wütend auf dich.“ „Ich ärgere mich über dich.“ „Ich hasse dich.“
Ärger, Wut und Hass sind Emotionen, die mit psychischen, geistigen und körperlichen Unwohlsein vergesellschaftet sind. Der Betroffene möchte sie beseitigt haben. Es entsteht dann die Vorstellung, das gehasste Wesen zu beseitigen, wird auch die störende Emotion beseitigen. Die Geburt von Aggressionen.

In diesem Zusammenhang tritt noch ein weiterer uns Menschen innewohnender Verarbeitungszustand des Lebens hinzu:
Die Wesen und Menschen, gegen die sich unsere aggressiv aufgeladenen Emotionen von Wut, Ärger und Hass richten, sind nicht die, die ursächlich an der Entstehung dieser Emotionen beteiligt sind.
So geht der klassische Mechanismus beispielhaft:
Meine Mutter behindert mich als Kind durch falsches pädagogisches Verhalten in meiner natürlichen Entwicklung, es entwickelt sich Ärger, Wut und gegebenenfalls Hass gegen die Mutter, Emotionen, die jedoch unbewusst gemacht werden müssen, da ja die Mutter als Versorgungsobjekt unabwendbar notwendig ist.
Im späteren Leben richten sich dann diese unbewusst aufgestauten Aggressionen gegen andere Ziele: Den eigenen Körper (psychosomatischer Verarbeitungsmodus), die eigene Seele (Angsterkrankungen und Depressionen), den eigenen Geist (Geisteskrankheiten, mentale Defizite) oder Sie gehen in das Beziehungsleben und richten dort Schaden an, zum Beispiel durch gewalttätiges Verhalten, unsinnige Trennungen, Unfähigkeit zu guter Kommunikation und Lieblosigkeit.
Wo schon in der Kindheit Liebe und Festigkeit erlebt werden, wo keine Traumatisierungen entstehen, zum Beispiel durch Kriege und sozial schreckliche Zustände, wo das Leben von ausreichendem Wohlstand und Entwicklungsfreiheit geprägt ist, dort entsteht kaum Hass!
Also nicht immer nur auf die sozialen Lebensumstände schauen, sondern vielmehr in das innerseelische Geschehen eines Menschen und seiner Vergangenheit.

Eigentum

Eigentum ist ein Teil der Person
Es gehört zu ihm
Eine Person hat dann eine gute Verbindung zum Leben,
Wenn sie in Ehrfurcht vor dem Leben lebt, wenn sie gibt und Verantwortung übernimmt.
Ohne diese Maßgaben wird Eigentum zu Selbstbezogenheit, zu Zerstörung von Entwicklung des Lebens und damit zu etwas definitiv Schlechtem.

Es geht also nicht darum, wieviel oder wie wenig Eigentum jemand hat, sondern wozu das Eigentum eingesetzt wird.
Egoismus, Gier und Prasserei, ein Leben in Lustbarkeiten und Vergnügungen, gar ein machtlüsternes Leben, in dem Eigentum zur Qual anderer Wesen oder Menschen eingesetzt werden, macht einen Menschen zu einem schlechten Menschen.
Ein schlechter Mensch bekommt am Ende, was er verdient.
Diese Erde, diese Welt gehört niemandem. Sie ist uns zur Verwaltung für eine sehr kurze Zeit überlassen.
Daran werden wir in der Ewigkeit gemessen werden.

Es gibt kein Entrinnen aus der Wahrheit von Leben und Ewigkeit.

Eine Kurzfassung der Kommunikation

1. Sag oder frag nur dann etwas, wenn es für den Anderen interessant, weiterführend oder unterhaltsam ist.
Ansonsten besser schweigen und zuhören.
2. Wenn du etwas sagst oder fragst, denk vorher drüber nach, was dein Ziel ist!
Es gibt immer zwei mögliche Ziele:
A. Ein emotionales Ziel. Zum Beispiel möchte ich mir mal Luft machen oder
eine fröhliche Stimmung haben oder ich möchte geliebt sein.
B. Ein Sachziel. Zum Beispiel möchte ich erreichen, dass der andere mir bei der Klärung einer schweren Frage hilft oder ich möchte erreichen, dass der defekte gerade neu bestellte Kühlschrank mir ersetzt wird.

3. Mit Kommunikation möchte ich entweder erreichen, dass ich zu anderen Menschen (oder auch Wesen) eine bessere Verbindung herstelle, oder dass der andere aus meinem Dunstkreis heraus soll.
Also entweder Nähe oder Ablehnung.
Das muss rechtzeitig klar entschieden sein!
Dabei ist natürlich eins klar:
Könnte ich (nur theoretisch möglich) zu allen Menschen und Wesen dieser Welt eine gute Verbindung herstellen, so würde es mir immer gut gehen. Umgekehrt bin ich ein total isolierter und einsamer Mensch, wenn ich zu niemandem und nichts eine gute Verbindung herstellen kann (das Schicksal der Narzissten).

4. Es gibt prinzipiell die folgenden Formen der Kommunikation:
A. Die Diskussion
B. Das Fragezeichen
C. Der Vortrag
D. Wirken durch das Sein (Averbale Kommunikation)

Es ist von großer Bedeutung, welche dieser vier Möglichkeiten ich verwende. Probleme lösen und gleichzeitig eine gute Verbindung herstellen oder erhalten, das ist die Kunst!
Dazu mehr in dem Text:

„Die richtige Kommunikationsform bei Beziehungskonflikten“

Rebellion

Rebellion entsteht aus Wut und Ohnmacht
Nur benutzen, wenn man damit siegen kann
Oder sich Respekt verschaffen kann
Oder Macht ansammeln kann
Weil sich Leute um Dich scharen
Sonst ist es besser cool zu warten
Das Selbst mal souverän zu beherrschen
Und zu schweigen und nachzudenken
Und den Blick nach vorne richten
Und die Lebenskraft in die eigene Entwicklung stecken
Denn der Erfolg im Leben macht Rebellion unnötig
Er bringt Dir Glück und Stärke
Und lässt Deine Seele wachsen
Und dann wirst Du groß und stark und
Und hast keine Lust mehr auf Rebellion
Wenn Deine Begabungen sich entfalten können
Rebellion wäre dann nur Verschwendung wertvoller Lebenskraft.

Dumm und unsinnig!

Verunsicherung

Verunsicherbarkeit von Menschen speist sich aus mehreren Quellen:

1. Mangelnde Haltgebung und Festigkeit in Kindheit und Jugend. Keine sichere familiäre Hülle. Defizitäre, stützende, soziale Hülle.
Extremes Beispiel: Broken home, Wechselnde Bezugspersonen, häufige Ortswechsel.
2. Falsche Lebensbewältigungsfähigkeiten. Unwissenheit, worauf es im eigenen kurzen Leben in dieser Welt wirklich ankommt. Hieraus resultierende Misserfolge und Enttäuschungen.
3. Traumatisierende Lebensereignisse mit hieraus resultierenden übermäßigen Ängsten und Ängstlichkeiten. Panikattacken.
4. Selbstwertunsicherheiten, bedingt durch mangelndes oder falsches pädagogisches Feedback, so dass die eigene Persönlichkeit in ihrer gesamten inneren und äußeren Attraktivität nicht erfasst werden kann.
5. Mangelndes Einüben zur Herstellung fester Bindungen zu Mitmenschen, innere Vereinsamung.

All dies bewirkt, dass Menschen verunsicherbar und verführbar werden.
Und der Teufel lauert hinter jeder Ecke. Er gibt sich verständnisvoll, verstehend und benutzt dabei die Lebenskraft der Verunsicherten für sich. „Es geht Dir so schlecht, weil die – hier können Sie einsetzen, wen Sie wollen, die Juden, die Schwulen, die Politiker oder auch Personen, Soros oder Bill Gates usw. – Schuld daran sind, dass es Dir so schlecht geht.“

Wer in sich selber ruht, wer nicht von Angst und Aggressionen getrieben ist, wer in einer festen Ethik ruht, wer liebevolle Festigkeit in seiner Kindheit und Jugend erfahren hat und von der Ehrfurcht vor dem Leben weiß, der ist nicht zu verunsichern und nicht zu verführen.

Also: Erst innen, dann außen!

Körper, Geist & Seele im Einklang

Kontaktmöglichkeiten Praxis Dr. med. Stephan in Wentorf

Adresse

Hauptstrasse 7a | 21465 Wentorf